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Campingurlaub Senheim an der Mosel – ein Fluß mit Me(e)hrwert

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1 Person
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- Ein Reisebericht -

Wir wollten von Niedersohren nach Beilstein. Nicht mit dem Zug, dem Auto oder dem Fahrrad, sondern zu Fuß und per Tramping. Ein selbstorganisierter Urlaub sozusagen.

Abenteuer und Freiheit, mit ein wenig Abwesenheit waren gewiss.

Das idyllisch gelegene Beilstein im Landkreis Cochem-Zell an der Mosel ist wohl eines der Adressen, wenn man in Rheinland-Pfalz Urlaub macht. Dieser Reisebericht schafft es aus Platzgründen leider nur bis nach Senheim. Der Ort liegt 6,2 km entfernt von Beilstein. Bei Bedarf kann er aber fortgesetzt werden :-)

Das kuriose ist, wir wohnten eigentlich nur rund 40 Kilometer von unserem Urlaubsort entfernt, als wir beschlossen in (fast) heimischen Gefilden Ferien zu machen. Urlaub zu Hause sozusagen,

Das Auto blieb also vor der Türe stehen und so hatte man trotzdem immer das Gefühl weit unterwegs zu sein. Außerdem war es möglich, die eigene Umgebung auf ganz andere Art und Weise kennen zu lernen.

Eckdaten der Reise entlang der Mosel

Geplant war eine Reise von 4 Tagen. Ausgangspunkt stellte hier das schöne Örtchen Niedersohren im Hunsrück dar und Reiseziel sollte also Beilstein an der Mosel sein. Insgesamt rund 20 km.

1. Tag – Zell an der Mosel , Bullay und Neef (insgesamt 9,2 km)

Mit großem Rucksack ausgestattet, einem Zelt, einem Schlafsack und einem erheblichen Proviant starteten wir unser Wandern, ein selbstorganisierter Urlaub, und landeten wie von selbst mit einem, wie zur Situation passenden, gelben, alten VW Bus, der von einem alternativen, barfüßigen Mann gefahren wurde, der uns prompt von seinen früheren Trampaktionen berichtete.

Zell an der Mosel – Weinort mit Charme

In Zell angekommen, setzten wir uns erst mal an das Ufer der Mosel. Die Mosel ist der längste Nebenfluss des Rheins und entspringt in den Vogesen.

Bei schönem Wetter kann man an der Moselpromenade einen wirklich schönen Tag verleben. Eis essen, Wein trinken, denn der Riesling „Zeller Schwarze Katz“, ist über die Grenzen bekannt. Zell liegt ziemlich genau zwischen Koblenz und Trier und ist jeweils eine gute Autostunde von beiden Städten entfernt. Beide Orte locken wiederum mit ihrem ganz eigenen Charme und so ist es für Autofahrer auch möglich dorthin einen Abstecher zu machen und einen Tag zu verbringen, denn Trier ist die älteste Stadt Deutschlands und bei Koblenz lockt das deutsche Eck, an dem die Mosel in den Rhein fließt. Beides also sehenswert!

Bullay – eine ehemalige römische Siedlung

Nachdem der Rucksack für uns lange Zeit als Rückenlehne diente, ging es dann zu Fuß weiter nach Bullay.

Bullay hat eine historische Fußgängerzone und zieht Solche an, die Bummeln in schöner Atmosphäre mögen. Außerdem verfügt Bullay über einen Bahnhof, übrigens über den einzigen größeren in der nächsten Umgebung. Endstation war dann am ersten Tag: Neef.

Neef – Gute Restaurants und freundliche Leute säumen den Weg

In Neef gibt es einen Wohnwagenplatz, auf dem es nur dieses Mobilen erlaubt ist, Halt zu machen. Zelte sind nicht gestattet, weswegen wir die erste Nacht unmittelbar neben dem Wohnmobilpark verbrachten, unerlaubt zwischen „Wingertsphäl“(Hunsrückerplatt für Wingertpfähle) auf einem Feldweg.

Eine Einkehrmöglichkeit bietet das Restaurant „Zur blauen Traube“. Das Essen war wirklich lecker. Regionale Küche und nettes Personal, aber leider viel zu lange Wartezeiten, vor allem wenn der Hunger quält.

2. Tag – Neef, Bremm, Ediger-Eller, Nehren, Senheim (insgesamt 10,2 km)

Der zweite Tag begann unsanft. Etwas riss uns abrupt aus unseren schönsten Zeltträumen. Die Sonne war noch nicht mal richtig aufgegangen, da kreiste über uns ein Düngehubschrauber. Mit über uns, meine ich jedoch nicht in einer annehmbaren Höhe, sondern tatsächlich nur 3-5 Meter Abstand zu unserem Zeltdach. Alles wackelte und wir hatten etwas Respekt aus dem Zelt hinaus zu schauen. Der Schreck war dann aber doch recht schnell wieder verflogen, ebenso wie der Hubschrauber selbst und so konnten wir den Tag doch wieder ruhig beginnen.

Nachdem wir unsere sieben Sachen, inklusive Zeltmontur, verstaut hatten, machten wir uns auf den Weg nach Bremm. Unterwegs sahen wir einen kleinen Bäckerwagen, der auf dem Wohnmobilplatz Halt machte und allerlei leckere Ware feil bot. Von Backwaren über Kleinigkeiten.

Wir kauften uns einen Kaffee, um ein bisschen in die Gänge zu kommen, dann endlich Aufbruch in „das schönste Dorf Rheinland-Pfalz 2002“.

Bremm – Heimat des Calmont

Bremm wurde von einem bekannten Radiosender ausgezeichnet und ist wirklich ein schönes Fleckchen. In Bremm wollten wir ein erstes, energiereiches Frühstück zu uns nehmen, was auch zweifelsohne funktionierte, denn der Ausspruch „Wo eine Bank ist, ist auch ein Bäcker!“ bewahrheitete sich sofort und um die Ecke konnten wir Marmelade, Croissants und Brötchen erstehen.

Die Sonne knallte, aber wir frühstückten erst mal in aller Ruhe an der schönen Mosel Bremm liegt übrigens an einer Moselschleife und ist umsäumt von „den Rebhängen des Calmont“. Er gilt als steilste Weinbergslage Europas. Mit einer Höhe von 380 Metern und einer 65 Grad Neigung ist er wirklich eine imposante Erscheinung und eine Reise wert.

Wir machten uns auf, den Fahrrad- und Fußgängerweg entlang der Mosel, auf der linken Seite, so dass unser nächstes Tagesziel Ediger-Eller werden sollte.

Ediger-Eller – durch die Gemeindereform 1969 eins geworden

Der Fahrradweg mündet hier in ein idyllisches Stückchen Park. In dem haben wir es uns dann kurz gut gehen lassen und etwas verweilt. Diese wunderschöne Natur muss man wirklich genießen. Auch wenn man Ediger -Eller immer wieder die Augen offen hält, so kann man durch kleine Wege in Hecken und Bäume, entlang der Mosel, hindurch klettern und sich eine kleine Verschnaufpause direkt und unmittelbar am Wasser gönnen, denn hier kommt man wohl so nah ans kühle Nass, wie selten auf dem Fahrradweg, da die Bäume zu hoch sind oder kleinere Abhänge den Weg versperren.

Wirklich empfehlenswert ist Ediger-Eller besonders im Frühjahr, denn dann hat die Weinbergpfirsich ihre Blütezeit. Nennenswert ist ebenfalls, dass Ediger-Eller noch eine weitestgehend gut-erhaltene Stadtmauer aufweist, die man im Ort besichtigen kann. Eine Ausgrabungsstätte lässt einen in die Vergangenheit reisen und die beschaulichen Straußwirtschaften holen einen wieder zurück in die Realität.

Uns hat ebenso gut gefallen, dass ein kleiner Imbiss unmittelbar an der Mosel, die Touristen entlang des Flusses lockt und auf kleine Speisen und Getränke einlädt.

Am Tage „nehrten“ wir uns dann Nehren. Dort kann man an einem kleinen Kiesstrand in der Mosel baden.

Unser Tagesziel war dann schließlich Senheim. Auf einem 4-Sterne Campingplatz campierten wir unmittelbar am Moselwasser, in dem wir uns abends und morgens abkühlen konnten. Ein Fluss mit Meercharakter,

Das besondere an dem „Campingplatz Holländischer Hof“ war wohl, dass der Zeltplatz erstens sehr groß ist, luxuriös und sauber ist und zweitens von Holländern betrieben wird, außerdem sehr viele niederländische Gäste beherbergt, was wohl daher rührt, weil Senheim im Mittelalter an der Handelsstraße Frankfurt-Holland lag.

Und so ging ein zweiter schöner Reisetag unseres Urlaubs in der eigenen Heimat zu Ende.

Bereits nach so kurzer Zeit merkten wir, wie schön es zu Hause doch wirklich sein kann.

J. Hilgert

zum 2. Teil des Reiseberichts...

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