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Eine Literaturreise ins schöne Cornwall

Jederzeit
1 Person
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- Ein Reisebericht -

Stonehenge

Bodmin Moor

Tintagel Castle

Penzance

Helford

Par

Über die eigenartige Schönheit Cornwalls hatte ich schon viel gehört. Besonders nah gerückt ist mir die Landschaft jedoch über die Romane von Daphne du Maurier, die dort gelebt und geschrieben hat. Zum Glück bin ich nicht die Einzige in meinem Umfeld, die diese Romane liebt. So beschlossen Katrin, eine Freundin von mir, und ich, uns bei einer Literaturreise durch Cornwall auf du Mauriers Spuren zu heften. Zwei Wochen mussten reichen. Um Unterkünfte wollten wir uns während des Urlaubs spontan kümmern.

Mit Katrins kleinem Flitzer an Bord ging es von Hoek van Holland (Rotterdam) mit der Fähre nach Harwich, wo wir nach circa zehn Stunden Überfahrt ankamen. Diskussionen, wer von uns in England das Steuer übernehmen würde, hatten wir zum Glück schon vor unserer Abreise geführt. Also kutschierte Katrin uns durch den Linksverkehr, während ich mich auf dem Beifahrersitz ängstigte. Schon auf der Fahrt durch Südwestengland entzückte uns der Anblick der alten Steine von Stonehenge. Spannend war es, bei Nebel an dem berühmt-berüchtigten Zuchthaus in Dartmoor/Princetown vorbeizufahren. Beides sehr sehenswert, Letzteres allerdings nur für Leute, die sich gern gruseln.

Angenehm gruselig ging es, in Cornwall angekommen, auch weiter. Im Bodmin Moor, nahe Bolventor, erkannten wir auf Anhieb die Kamine auf dem Dach vom „Gasthaus Jamaika“, in dem die Schriftstellerin eine ihrer fesselnden Geschichten ansiedelte. Wir besichtigten das kleine Museum „Daphne du Maurier’s Memorial Room“, das ganz der Person der Autorin und ihrer Literatur gewidmet ist. Zu schön fand ich es, ihre Schreibmaschine zu sehen und mir vorzustellen, welche literarischen Wunderdinge mit ihr entstanden sind. So wie einst du Maurier beschlossen auch wir, trotz des gehobenen Übernachtungspreises einige Tage und Nächte im Gasthaus Jamaika zu verbringen. Zum Glück erfuhr ich erst später, dass ausgerechnet in unserem Doppelbettzimmer der Geist des finsteren Wirtes spuken soll. Auch das dem Gasthaus und Hotel gegenüberliegende Museum, in dem in Schaukästen und auf Bildern dem Roman nachgegangen wird, ist ein Highlight für alle, die auf einer Literaturreise Spuren von Daphne du Maurier und ihren schillernden Figuren suchen.

Weiter ging es nach Tintagel, dem Ort mit dem historischen und ältesten Postamt Englands und der Burgruine, die der Sage um König Artus zugeordnet wird. Für ihre Besichtigung sind Schwindelfreiheit und Bewegungsfreude auf unebenem Gelände gefordert. Du Maurier ließ sich hier zu ihrem Buch „Mein Cornwall – Schönheit und Geheimnis“ inspirieren. Auch in Tintagel mussten wir noch einmal kräftig in unser Portemonnaie greifen, um die Übernachtung in gehobener Hotelpreisklasse zu bezahlen.

In Penzance wählten wir die Bed-and-Breakfeast-Variante bei „Rose“. Sauber, freundlich und bezahlbar. Von hier aus genossen wir das Meer und Ausflüge wie den nach Helford, wo wir nach der speziellen Bucht suchten, wo du Mauriers Geschichte „Bucht des Franzosen“ spielt. Herrlich war es, hier herumzustreifen und sich die Handlung und Personen des Romans vorzustellen.

Den Abschluss unserer Literaturreise bildete die Fahrt nach Par. Hier wohnte die Schriftstellerin lange Zeit in Menabilly oberhalb der Südküste. Ihre vielleicht berühmteste Liebesgeschichte „Rebecca“ spielt in diesem Haus, dem sie im Roman den Namen „Manderly“ verlieh. Während wir um das Gelände des Herrenhauses streiften und versuchten, zwischen den Bäumen einen Blick auf „Manderly“ zu erhaschen, entdeckte ich auf den anliegenden Feldern einen von Möwen umschwirrten Traktor bei der Landarbeit. Sofort dachte ich an die Kurzgeschichte „Die Vögel“, bekannt aus Hitchcocks gleichnamiger Verfilmung. Es war genau dieses Bild, das die Autorin zu ihrer Idee inspirierte. Tatsächlich wurde auf der Farm „Menabilly Barton“, direkt neben „Rebeccas Herrenhaus“ gelegen, Übernachtung angeboten. So atmeten wir im Schlaf den Geist der verehrten Schriftstellerin und gleichzeitig den von „Menabilly“ und seinen Romanhelden. Im Gästebuch lasen wir viele Eintragungen von Fans Daphne du Mauriers, die sich wie wir auf einer Literaturreise Bilder zu ihren Romanen und Schauplätzen machen wollten. Den weitesten Weg dafür legte wohl ein Ehepaar aus Japan zurück, das sich mit dieser Reise einen Lebenstraum erfüllte. Schließlich fanden wir am nächsten Tag auch „Rebeccas Bootshaus“ unterhalb des Herrenhauses am Strand gelegen, das allen Maurier- und Rebecca-Begeisterten das Herz höher schlagen lassen muss. Beim Verlassen der Südküste sahen wir aus ein paar Metern Entfernung in Par sogar du Mauriers Alterssitz „Kilmarth“ liegen. Ein passendes Bild zum Abschluss unseres Urlaubs.

Nur schwer trennten wir uns von Cornwall und beendeten unsere Literaturreise erfüllt von Bildern vom Leben und Wirken der Daphne du Maurier und ihrer wunderschönen Heimat.

Beja C. Garduhn

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