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Elbe-Radweg - der tschechische Teil

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- Ein Reisebericht -

Nahe der Grenze zu Polen entspringt die Elbe im tschechischen Riesengebirge. Ich habe mein Leben an diesem Strom verbracht und wollte jetzt wissen, wo er herkommt. Der Elbe-Radweg zählt seit Jahren zu den beliebtesten und so packte ich mein Rad und brachte es mit der Bahn über Vrchlabi, dem letzten Bahnhof vor dem Riesengebirge.

Das Quellgebiet selbst ist mit dem Rad nicht befahrbar. So begann meine Radreise mit einer Wanderung.

Obwohl Tschechien eines unserer direkten Nachbarländer ist, sind Karten und Reiseführer nur in erstaunlich kleiner Auswahl zu bekommen. Besonders empfehlenswert für den (Rad-)Wanderer sind die Karten von SHOCart in Tschechien. Im Maßstab 1:60.000 ist wirklich jede Milchkanne verzeichnet und bei ungünstiger Witterung lassen sich leicht Alternativ-Routen finden.

Mir fiel auf, dass die Tschechen ein wirklich Rad-verrücktes Volk bilden. Allgegenwärtig waren Radfahrer, die auf Rennrädern ihrem Sport nachgingen. Als Radwanderin war ich hingegen eher allein unterwegs. Zumindest mit voller Ausstattung. Zelt und alles, was dazugehört, war im tschechischen Teil meiner Reise eher verzichtbar, da preiswerte Unterkunft bei entsprechender Vorbereitung gut zu bekommen ist. In allen Regionen einen Campingplatz zu finden, kann hingegen schwer werden. Besonders gilt zu beachten, dass die Outdoor-Saison in Tschechien bereits Anfang September endet. So kann es vorkommen, dass der erschöpfte Reisende vor einem verschlossenen Tor steht.

Der Streckenabschnitt, der am leichtesten befahrenbar ist, war im Riesengebirge zu finden. Zwar führt der Weg nur gelegentlich direkt am Wasser vorbei, dafür zieht er über gut ausgebaute Landstraßen mit wenig Verkehr. Erfreulich und besonders erwähnenswert war die ausgezeichnete Beschilderung des Radweges. Nicht nur hier, sondern über die ganze Strecke. Der Flussverlauf beginnt am Radweg Nr. 24. Ab Mělník geht es auf dem Radweg 2 weiter bis Deutschland und überall steht ein Schild!

Die Strecke führt an einer großen Zahl barocker Altstädte vorbei, die uneingeschränkt sehenswert sind. Förderungsgelder der EU und das Wissen um den kulturellen Schatz des Landes, ermöglichen den großen Aufwand, diese Orte zu erhalten.

Obwohl intensiv an der Ausarbeitung der Radwege im ganzen Land gearbeitet wird, finden sich nur in den größeren Städten asphaltierte Radwege. Meistens führt die Strecke über Feldwege, die immerhin so weit befestigt wurden, dass sie bei Trockenheit gut befahrbar sind. Geht der Weg nicht durch Wiesen und Felder, führt er über Landstraßen, die je nach Nutzung auch einmal gefährlich werden können. Im Abschnitt hinter Mělník habe ich jedenfalls geglaubt, mein letztes Stündlein könnte schlagen, da ich bei strömendem Regen zum Spielball jedes Lkws wurde.

Nach Děčín war meine Reise im tschechischen Teil bald beendet. Die sich dann anschließenden durchweg sehr guten Radwege machten meine Weiterfahrt im Gegenwind erfreulich leicht. In Tschechien hingegen spielt die Windrichtung eine eher untergeordnete Rolle. Der Flussverlauf ist hier nur auf wenigen Kilometern entgegen der vorherrschenden Windrichtung.

Anonym

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