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Kurzurlaub am Bodensee

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- Ein Reisebericht -

Ende September entschloss ich mich spontan zu einem selbstorganisierten Kurzurlaub am Bodensee. Da ich in Süddeutschland wohne, dauerte die Reise ans Schwäbische Meer nicht allzu lange. Die Hinfahrt führte mich mit dem Zug über Würzburg, Stuttgart und Singen erst einmal nach Radolfzell. Ich reiste am Samstag an und konnte das "Schönes-Wochenende-Ticket" der Bahn nutzen. In Radolfzell ging es nach einem kurzen Spaziergang durch die Altstadt mit dem Bus weiter Richtung Stein am Rhein. Mein Ziel war Öhningen auf der Halbinsel Höri direkt an der Schweizer Grenze. Hier hatte ich in einer netten Pension ein Zimmer mit Frühstück gebucht.

Stille Tage in Öhningen

Öhningen selbst mag vielleicht etwas "verschlafen" wirken, doch ist der Ort ideal, wenn man Ruhe und Natur sucht. Das idyllisch gelegene Strandbad am Bodensee ist zu Fuß erreichbar. Wanderer und Radfahrer finden auf der Höri gut ausgebaute Wege. Und wem die Steigungen zu beschwerlich sind, der kann sich ein Elektro-Bike leihen. Wer in Öhningen übernachtet, muss Kurtaxe zahlen. Der Betrag ist gering, bietet jedoch eine Menge Vorteile wie ermäßigten Eintritt in die Strandbäder von Moos, Iznang, Horn, Wangen, Öhningen und ins Hermann-Hesse-Museum in Gaienhofen. Zudem hat man im gesamten Landkreis Konstanz freie Fahrt in allen Nahverkehrszügen und Bussen. Auch die Busfahrten zwischen Radolfzell und Stein am Rhein sind gratis.

Kleiner Stadtbummel durch Stein am Rhein

Der Ort liegt gleich hinter der Schweizer Grenze direkt am sogenannten Untersee. Von Öhningen aus kann man die zwei Kilometer bequem bis Stein am Rhein laufen. Doch leider ist die Schweiz mittlerweile sehr teuer für Touristen aus der Euro-Zone. Deshalb empfiehlt es sich beispielsweise die berühmten Bodensee-Felchen besser am deutschen Seeufer zu genießen. Dann hat man auch mehr Zeit für einen Bummel durch die malerische Altstadt von Stein. Die reich verzierten Fachwerkhäuser rund um den Marktplatz sind eine Augenweide, und die historische Ausstellung im Museum Lindwurm versetzt den Besucher zurück ins 19. Jahrhundert.

Mit dem Schiff zum Rheinfall von Schaffhausen

Diesmal nahm ich den Bus für die Fahrt nach Stein am Rhein. Dort am Schiffsanleger hält die „Weiße Flotte“ der „Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein“. Ich entschied mich für einen Ausflug zum berühmten Rheinfall von Schaffhausen. Die etwa 90-minütige Seereise bietet Entspannung und genügend Zeit für einen Imbiss. Wer nicht an Bord essen möchte, der findet später am Rheinfall eine Reihe von Gaststätten und Cafés. Ich hatte einen Picknickkorb dabei. Gemütliche Plätze für eine Rast im Park am Rheinfall gibt es genügend. Schöne Ausblicke sind auf dem Rundwanderweg fast überall gratis. Nur der Zugang zum Aussichtspunkt am Schloss Laufen kostet Eintritt. Dafür kann über den steilen Treppenweg an den Klippen entlang zum Rheinfall hinabsteigen. Da ich nicht schwindelfrei bin, nahm ich lieber den Panorama-Lift.

Kurzer Spaziergang durch Lindau

Für die Heimreise über München und Nürnberg wollte ich ab Lindau das günstige Bayern-Single-Ticket nutzen. Zunächst aber fuhr ich mit der Regionalbahn von Radolfzell bis Lindau, um mir die malerische Altstadt anzusehen. Entlang der Maximilianstraße sind prächtige Fachwerkhäuser aufgereiht wie Perlen an der Schnur. Das „Alte Rathaus“ am Bismarckplatz gilt als das Schönste. Im Lindauer Hafen reichte die Fernsicht an diesem klaren Septembertag bis zu den Alpen. Nach einem Gewitter hatte es merklich abgekühlt, und auf den Berggipfeln lag Schnee. Ich konnte kaum glauben, dass ich zwei Tage zuvor im Öhninger Strandbad Schwimmen war. Dennoch scheint mir September die ideale Zeit für eine Fahrt ans Schwäbische Meer. Das Wasser ist noch warm genug zum Baden, Hotels und Pensionen sind aber nicht mehr so ausgebucht wie im Sommer.

Ursula Wyputta

Lindau

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