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Schottland mit dem Explorer Pass

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- Ein Reisebericht -

In Schottland ist es doch kalt!!!!

Diesen Satz habe ich vor Antritt meiner Reise oft gehört. Wie also kommt jemand auf die kuriose Idee, seinen Urlaub mit eventuell regennassen Klamotten, vom Wind zerzaust und orientierungslos durch den Nebel irrend, zu verbringen?

Die Idee nach Schottland zu fahren hatte sich schon länger in meinem Kopf eingenistet. Dieses Jahr wollte ich das Vorhaben endlich verwirklichen. An einem eisigen Wintertag im Januar stand ich an einer Haltestelle und wartete auf den Bus. Ich hatte noch Zeit und mein Blick fiel auf ein Reisebüro. Nach Wärme heischend trat ich ein und bat um ein paar Informationen über Großbritannien, speziell Schottland. Mit Prospekten bewaffnet kam ich zu Hause an. Und ich wurde fündig. Ein bekanntes Reiseunternehmen bot eine Schottlandrundreise an. Individuell, mit dem Zug und vorgebuchten Hotels oder Bed & Breakfast Unterkünften. An der Idee fand ich Gefallen, nicht aber an der vorgeschlagenen Route. Also beschloss ich die Technik zu nutzen, die mir zu Verfügung stand um mir selber eine Route zusammen zu stellen. Das weltweite Netz! Also habe ich munter losgeklickt. Nach eingehender Internetrecherche entschloss ich mich mit dem Bus durch Schottland zu fahren. Bei der schottischen Busgesellschaft City Link ist ein "Explorer Pass" erhältlich. Der kostet GBP 79,00 und ist 16 Tage gültig. Innerhalb dieser Zeit kann man ihn an 8 Tagen nutzen.. Entlang der Busrouten plante ich nun meine Reise. Bei der Suche nach Unterkünften war die Internetseite des schottischen Fremdenverkehrsamtes "Visit Scotland" sehr hilfreich. Zusätzlich schaute ich mir die Bewertungen anderer Urlauber über die Unterkünfte an. Ich wählte die Orte, die ich besuchen wollte, und buchte meine Unterkünfte.

Endlich war es soweit. Der Abreisetag war da und ich stand am frühen Morgen mit Sack und Pack auf dem Berliner Flughafen Tegel und sah meinem 20tägigen Aufenthalt in Schottland gespannt entgegen. Nach ungeplanten Umwegen landete ich drei Stunden später als erwartet in Edinburgh und konnte mein Glück kaum fassen. Ich entdeckte meinen Koffer, trotz Irrflügen, unbeschadet auf dem Laufband. Direkt vor dem Flughafen stehen Busse für die Fahrt nach Edinburgh. Nach etwa 20minütiger Fahrt steigt man mitten in Edinburgh am Bahnhof Waverly Station aus. Der Anblick, der sich einem dort offenbart ist grandios. Die Kulisse der alten Häuser, das Castle von Edinburgh - alles wirkt sehr erhaben und mächtig. Ich ging als erstes zum Busbahnhof und kaufte mir den Explorer Pass. Die Fahrten, die ich buchen wollte, hatte ich mir schon zu Hause mit Hilfe der Internetseite "Traveline Scotland" zusammengestellt. So ging die Buchung sehr schnell und einfach. Um zu meiner ersten Unterkunft den "Pollock Halls" der Universität von Edinburgh zu gelangen musste ich mit dem Bus fahren. Für eine Fahrt zahlt man in Edinburgh GBP 1,30. Und das passend. Es gibt kein Rückgeld! Die Zimmer auf dem Campus sind zweckmäßig ausgestattet und das Frühstück ist sehr reichhaltig. Eine preiswerte Alternative zu einem Hotel.

Am nächsten Tag begab ich mich dann auf meine eigentliche Rundreise durch Schottland. Zuerst ging es einem in das nördlich von Edinburgh gelegene Pitlochry. Von dort sollte mich dann mein Weg nach Ullapool an der Nordwestküste Schottlands führen. Weiter ging die Reise dann zu dem am südlichen Ende des Loch Ness gelegenen Ort Fort Augustus, von dort nach Portree auf die Isle of Sky und von dort an den Loch Lomond nach Balloch. Am Tag vor meiner Heimreise wollte ich dann noch einen ganzen Tag in Edinburgh verbringen.

In Schottland Bus zu fahren macht wirklich Spass. Ich habe viele nette und vor allem sehr hilfsbereite Menschen getroffen. Die Fahrer waren ausgesprochen freundlich und ihre Fahrkünste auf den teilweise engen Straßen sind bewundernswert. Sie halten auch schon mal mitten auf der Straße an um Passagiere aussteigen zu lassen. Bei den kleineren Linienbussen in den Ortschaften und deren Umgebung gibt es teilweise keine Haltestellen. Man winkt und der Bus hält an. Alle Fahrten haben mich durch phantastische Landschaften geführt. Die Sicht in die weite, unberührte und einsame Landschaft aus den Bussen heraus ist optimal. Und es ist eine ausgesprochen preiswerte Art durch Schottland zu reisen.

Meine Unterkünfte in Schottland waren kleinere Gasthäuser und Bed & Breakfast Unterkünfte. In allen diesen sehr persönlich geführten Häusern bin ich äußerst freundlich aufgenommen worden. Ich habe mich sofort wohl und willkommen gefühlt.

Eines davon möchte ich besonders erwähnen. In Fort August wurde ich von der Wirtin des B&B, Elaine Ryan, von der Bushaltestelle abgeholt. Sie und ihr Mann John fühen das Mavisburn B&B. Das Haus liegt mitten im Wald und ist ca. 4 km vom Ort entfernt. Sie bot mir sogar an, mich während meines Aufenthaltes immer in den Ort zu fahren. Eine warme, herzliche und familiäre Atmosphäre zeichnet dieses kleine B&B aus. Ich wurde sogar auf einen Tanzabend mitgenommen. Ein schöner Abend mit Einheimischen an dem ich schottischen Volkstanz lernte.

Nachdem ich die Gastfreundschaft in den schottischen Bed and Breakfast genossen habe möchte ich eigentlich keinen Urlaub mehr in einem Hotel verbringen.

Und das muss ich ja auch nicht. Es gibt noch viel zu entdecken und zu erfahren in Schottland.

Auch wenn es mal kalt und regnerisch ist. Mir klingen noch die Worte eines Schotten im Ohr:

"Man kommt nicht nach Schottland des Wetters wegen". Wie wahr! Ich werde ganz bestimmt dorthin zurückkehren.

Christiane Walk

Balloch

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