Im Juli 2009 haben wir uns für einen Urlaub auf der Halbinsel Nordstrand an der Nordsee entschieden.
Nordstrand ist nur durch einen Damm mit dem Festland verbunden und die nächste größere Stadt ist Husum.
Über einen Reiseanbieter, der sich auf Urlaube mit Hunden spezialisiert hat, haben wir ein großes Ferienhaus gemietet, in dem vierbeinige Besucher sehr gern gesehen waren.
Wir sind mit dem Auto nach Nordstrand gefahren. Das war auch durchaus die richtige Entscheidung, denn auf der Insel selbst kann man sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad prima bewegen, aber wenn man aufs Festland fahren will, ist ein Auto eine praktische Alternative.
Nordstrand ist ein Seeheilbad und kann als sehr ruhig bezeichnet werden. Der Altersdurchschnitt der Besucher liegt hier sicher deutlich über 40 Jahre und für einen ruhigen Urlaub ist die Halbinsel ideal.
Die Halbinsel gehört zum "Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer" und eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten sind hier beheimatet.
Unser Ferienhaus lag im Inneren der Insel, bis zum Wattenmeer waren wir ungefähr 20 Minuten zu Fuß unterwegs. Auf Nordstrand gibt es ausschließlich Grünstrände. Diese werden meistens von den Bauern auch als Weiden genutzt und sind deswegen mit Zäunen gesichert, damit die Schafe, die hier weiden, nicht die Koppeln verlassen.
Es gibt ausgewiesene Strandabschnitte, die von Besuchern genutzt werden können und auch extra eingezäunte Hundestrände. In diesen Abschnitten können die Hunde auch frei laufen, auf dem restlichen Teil der Insel müssen sie aber stets angeleint bleiben.
Der Damm, der Nordstrand umgibt, lädt an vielen Stellen zu einem entspannten Spaziergang ein und man hat von hier aus einen wunderschönen Ausblick auf das Wattenmeer.
Als Tourist sollte man sich über die Gezeiten informieren, damit einem Strandtag nicht die Ebbe im Weg steht. Der beste Strand, den wir auf Nordstrand gefunden haben, ist der Abschnitt bei Holmersiel, da hier das Meer zur Flut recht tief wird und man auch wirklich schwimmen kann.
Man kann auf Nordstrand sehr viele naturverbundene Ausflüge unternehmen.
Wir haben uns für eine Wattwanderung, eine Wattkutschfahrt, eine Schifffahrt zu den Robbenbänken sowie einen Tagesausflug nach Husum entschieden.
Die Wattwanderung wurde von einer Naturschutzorganisation angeboten und unsere beiden Wattführer waren Freiwillige, die hier ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvierten.
Die Wanderung führte uns zur Hallig Nordstrandischmoor und war wirklich wunderschön.
Unsere beiden Führer haben sich sehr viel Mühe gegeben, haben viel erklärt und erzählt und aus dem Nähkästchen geplaudert.
Diese Führung würde ich jedem ans Herz legen, der die Nordsee besucht, denn man lernt sehr viel über die Natur vor Ort und verbringt dazu noch einen wunderschönen Tag.
Auch die Wattkutschfahrt zur Hallig Südfall ist sehr empfehlenswert. Die dort wohnende Familie empfängt alle Reisegruppen mit offenen Armen, versorgt sie liebevoll und erzählt viel von ihrem einzigartigen Leben auf der Warft.
Als wir mit der Kutsche wieder über das Watt zurückfuhren, überholte uns die Familie im stürmischen Galopp mit ihren Pferden, ein tolles Erlebnis.
Vom Hafen Strucklahnungshörn führte uns eine Schifffahrt direkt zu den Robbenbänken, die etwa eine Stunde vor Nordstrand in der offenen Nordsee liegen. Die Fahrt dort hin war wegen des schlechten Wetters ein echtes Abenteuer, aber wir konnten die Robben wirklich toll beobachten und haben auch viele Erinnerungsfotos geschossen.
Die Stadt Husum ist durchaus auch einen Ausflug wert, wir waren aber allein schon aus dem Grunde auf die Fahrt angewiesen, weil wir Lebensmittel für unser Ferienhaus benötigten und auf Nordstrand nur kleine Lebensmittelmärkte ansässig sind.
Der Husumer Hafen ist sehr schön und auch die Altstadt ist sehenswert. Hier kann man sehr gut shoppen und Souvenirs kaufen.
Auch der Fischmarkt soll interessant sein, für den hatten wir aber leider keine Zeit.
Der einzige kleine Wermutstropfen an unserem Urlaub war leider unser Ferienhaus. Das Haus war zwar sehr schön groß und auch toll eingerichtet, aber bereits am 3. Tag befiel uns eine regelrechte Ameisenplage. Der Vermieter richtete dagegen leider auch nur sehr wenig aus, sodass wir gezwungen waren, alle Lebensmittel im Kühlschrank aufzubewahren und täglich die Wohnung mehrmals von den Ameisen zu befreien.
Wir haben trotzdem auf Nordstrand einen wunderschönen Urlaub verbracht. Für Hundebesitzer ist Nordstrand durchaus einen Besuch wert und auch wer die Natur des Wattenmeers in all ihrer Schönheit kennen lernen will, ist hier genau richtig.
Wer Nordstrand besucht, sollte auf jeden Fall einmal das Salzwiesenlamm probieren und sich die ortstypische Töpferkunst anschauen
Yvonne H.
Die Halligen
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