Bei der nächtlichen Ankunft in Holguin HolguÃn sahen wir erst einmal nur die Lichter der Stadt und den Sternenhimmel. Doch am nächsten Morgen ging es direkt los mit dem Reisebus - auf in das Abenteuer Rundreise durch den Osten Kubas. Weite Ebenen mit Zuckerrohrfeldern, Palmen und anderen exotischen Bäumen zogen an uns vorbei, ab und zu ein Ort mit kleinen Holzhäusern und Gärten, in denen die Haustiere - Schweine, Hühner, Hunde, Ziegen, Esel - frei herumliefen. Bald verließen wir die Ebene und kamen ins Gebirge, in die Sierra Maestra. Dort starteten wir zu unserer ersten Wanderung. Auf schmalen Bergpfaden ging es steil bergauf durch die üppige exotische Vegetation. Seltsame Vogellaute drangen an unser Ohr. Riesige mit Schlingpflanzen und Bromelien bewachsene Bäume umgaben uns. Unser Ziel waren einige schlichte mit Palmwedeln gedeckte Holzhütten - die Commandancia, von hier haben Fidel Castro und Che Guevara die Revolution geleitet.
Die Fahrt ging weiter zur Karibikküste. Hier erlebten wir unser erstes Bad in den warmen türkisfarbenen Wellen der Karibik. Unser nächstes Ziel hieß Santiago de Cuba. Wir bewunderten die kontrastreiche Stadt mit ihren historischen Prachtvillen im Kolonialstil auf der einen und heruntergekommenen Vierteln mit morbidem Charme auf der anderen Seite. Die ganze Stadt war Musik - auf den Straßen und Plätzen und in den Cafés spielten Bands karibische Rhythmen, Passanten scharten sich um die Musiker und tanzten und sangen.
Wir verließen Santiago in Richtung Osten und befanden uns bald auf der Furola, einer Bergstraße, die erst seit den 80er Jahren existiert - vorher war der Osten Kubas nur mit dem Schiff zu erreichen! Wir erreichten Baracoa, die alte Stadt am Meer, der erste Ort in Kuba, den Columbus betreten hat. Verwinkelte Gassen mit alten Häusern erwarteten uns, dazu wieder Musik und viele fröhliche Menschen. Und die in Kuba allgegenwärtigen alten amerikanischen Straßenkreuzer standen an jeder Ecke. Wir bewunderten die älteste Kirche Kubas mit dem Kreuz des Columbus. Von Baracoa aus fuhren wir in einem der typischen kubanischen Lastwagen, in denen die Passagiere auf der Tragfläche auf Holzbänken sitzen, in den Urwald. Ja, in Ostkuba gibt es tropischen Regenwald, die echte grüne Hölle. Wir wanderten durch Dschungelpfade zu einem Fluss, wo wir im kristallklaren Wasser badeten.
Baracoa und den Urwald verließen wir in Richtung Nordwesten. Bald erreichten wir die Atlantikküste, wo wir natürlich einen ausgiebigen Badestop einlegten. Am schneeweißen Strand fanden wir exotische Muscheln und Fächerkorallen, die allerdings unter strengem Naturschutz stehen und nicht ausgeführt werden dürfen. Unsere Rundreise endete an ihrem Ausgangspunkt, in Holguin. Dort angekommen, waren wir ein bisschen wehmütig, weil alles schon wieder vorbei war, aber auch glücklich über die unvergesslich schönen Tage, die wir erleben durften.
anonym