Während einer einmonatigen selbstorganisierten Sprachreise in Kairo blieb an den Wochenenden trotz des vielen Lernens genug Zeit für interessante Ausflüge ins restliche Ägypten. Da die Temperaturen im Stadtgebiet teilweise schon im Mai unerträglich wurden, war schnell klar, dass ein Tagestrip ans Rote Meer bevorsteht, der mir und meinen Studienkollegen ein wenig Erholung verschaffen sollte. Der nächste Ort am Meer, der für eine gute touristische Infrastruktur bekannt ist, war Ain SukhnaAin Sukhna, was etwa 160 km von Kairo entfernt lag.
Die Anreise
Da es keine direkte Busverbindung nach Ain Sukhna gab, führte unsere erste Reise nach Suez, welche nach ca. 2 1/2 Stunden beendet war. Von dort aus ging es mit dem Taxi ins knapp 40 Kilometer entfernte Hotel Stella di Mare, welches neben dem Hotelbetrieb auch eine Tagesnutzung anbot. Leider gestaltete sich die Fahrt zur Rezeption besonders schwierig, da das Hotel in mitten einer riesigen Marina gelegen war, die wir ausgestorben wirkte. Dennoch fanden wir nach einiger Zeit die Rezeption und wurden mit einem Shuttle zum wunderbaren Strand gebracht.
Perfekter Service, perfekter Strand
Kaum aus dem Shuttle ausgestiegen, kam uns auch schon ein Mitarbeiter des Hotels entgegen, welcher unsere Handtuchkarten entgegennahm und uns vier Liegen zurechtrückte. Nun war zum ersten Mal an diesem Tag ausspannen möglich, große Palmen, ein flacher und sauberer Sandstrand und ein kühles Getränk - was will man mehr. Gegen Mittag waren wir sogar fast die einzigen Gäste, sodass wir uns wie an einem privaten Strand fühlen durften und uns ausgiebig im Meer abkühlen konnten.
Erholsam: keine europäischen Touristen
Gegen Nachmittag wurde der Strand dann langsam voller, andere Europäer suchte man allerdings vergebens, da Ain Soukhna vor allem bei Personen aus dem mittleren Osten bekannt ist. Ein Problem war das aber keineswegs, alle Leute waren entspannt und wirkten befreit von Tradition und Kultur. Unsere Herkunft wirkte aber dennoch interessant auf die Leute in unserem Umkreis, so wurden wir nicht nur zu Tee und Wasser eingeladen, sondern waren auch gern gesehene Gegner beim Fußball oder Strand-Tennis. So lässt es sich auch erklären, dass die Zeit wie im Flug verging und unsere Rückreise erneut unmittelbar bevorstand.
Verloren am Roten Meer
Die Rückreise gestaltete sich allerdings schwieriger als erwartet, denn Taxis suchte man in der Hotelanlage und später auch an der Landstraße vergebens. Glücklicherweise ließ sich ein Mitreisender auf der Hinfahrt die Handynummer des Taxifahrers geben, sodass wir diesen bestellen konnten. Während der Wartezeit an der Straße drohte aber schon neuer Ärger: In der Ferne taten sich Wolken auf und erste Blitze waren zu sehen. Glücklicherweise kam der Taxifahrer genau rechtzeitig, denn nach kaum zwei Minuten im Taxi taten sich die Wolken auf und für 15 Minuten hatten wir das Gefühl, dass die Welt vor dem Untergang steht. Dennoch war es wunderbar ein Gewitterschauer in Ägypten miterleben zu dürfen, im übrigen war es auch das erste und einzige Mal in den 30 Tagen, dass wir Regen mitbekamen.
Die Rückreise fand wieder von Suez nach Kairo im Bus statt und war im Vergleich zur Hinfahrt eher ruhig, da alle erschöpft waren und den Tag ruhig ausklingen lassen wollten. Gegen 23 Uhr erreichten wir den Ramsis Busbahnhof in Downtown und legten die letzten Meter zum Appartment mit dem Taxi zurück.
D. Schulz
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