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Auf dem Rad von Waren nach Neustrelitz

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- Ein Reisebericht -

So, das ist man nun. Mit dem Zug von der Ostsse in Warnemünde aufs Land und doch ans Wasser. Waren an der Müritz. Der Bahnhof sieht verlassen aus wie an vielen kleineren Ortschaften Deutschlands. Jetzt soll es losgehen. Nach einigen Minuten des Orientierens finden wir uns im Zentrum der Ortschaft wieder und man erkennt sofort: Waren ist heißbegehrt. Viele, viele Besucher in Freizeitkleidung und Anhang bevölkern die Gegend rund um die Ablegestellen der Ausflugsschiffe, die hier stündlich eine Fahrt über die Müritz, den größten der mecklenburgischen Seen anbieten. Mein Ziel heißt jetzt die Touristeninformation und als ich die erreicht habe erklärt mir eine freundliche Mitarbeiterin den Weg zu den Radstrecken auf denen ich noch an diesem Tag bis Neustrelitz fahren möchte. Und los gehts.

Nach wenigen Metern hört das Getümmel auf und man kann unbeschwert die Ruhe des Radfahrens und dann auch bald die Wege entlang des grossen Sees genießen. Die Bewohner haben sich auf die Besucher eingestellt und viele Privatleute bieten in ihren Gärten Bewirtung an mit den üblichen Kleinigkeiten und Erfrischungen. Es ist wundervoll. Die Sonne scheint durch die Blätter der Laubbäume, es riecht nach frischem Gras und links und rechts schillern die Seen. So vergehen die Kilometer, durch Wiesen, Laubwälder und Tannenreihen. Zur Orienterung brauchts eine Karte und wer die nicht hat, kann sich auf den gut ausgeschilderten Wegen auf die Markierungen verlassen, die einem den Weg weisen. Von Waren nach Neustrelitz sind es ca. 50 Kilometer. Man muß die Strecke nicht scheuen, denn es gibt auf dem Weg immer wieder Gelegenheit eine Rast einzulegen, ein Wildgulasch zu essen oder ein kühles Bier zu trinken. Das Wetter ist Norddeutsch: Mal ist der Himmel blau und die Sonne strahlt, dann schieben sich wieder Wolken ins Licht und kühlen die Luft ab. Ideal zum Radfahren.

Die Ortschaften, die auf dem Weg liegen, inmitten der mecklenburgischen Seenplatte haben meist slawische Namen wie Speck oder Granzin, bestehen aus einem Kopfsteinpflasterweg mit einer Reihe Häusern und einer Gaststätte oder einer Art Kiosk. Man sieht, dass sich hier Menschen niedergelassen haben, die bewußt in die Gegend gekommen sind, sich ihre Gärten schön gemacht haben mit mediterranenen Blumen und Pflanzen und die Häuser liebevoll renoviert haben. In Kratzeburg, in er Mitte der Strecke, ist der Havelkrug, ein ambitioniertes Restaurant mit ausgewählter Karte und für mecklenburgische Verhältnisse leicht gehobenen Preisen. Der Biergarten ist großzügig und rustikal und die Seen liegen auch hier vor der Tür. So beim Bier, beginnt man dann schon zu überlegen, ob man sich nicht lieber an einen See legen möchte, statt weiter zu radeln. Doch auf auf, weiter Richtung Neustreltiz. Vorbei an dem direkt am Käbelicksee gelegenen Campingplatz, der mitten zwischen den Bäumen liegt. Bis nach Prälank, einer kleinen, aber feinen Siedlung kurz vor Neustrelitz, wo man sich nun, fast am Ziel, endlich entspannt und sich an dem wunderbar idyllischen großen Prälanksee niederläßt und ein erfrischendes Bad in dem herrlich weichen Wasser nehmen kann. Toll.

So macht Urlaub in Deutschland wirklich Spaß. Und in Neustrelitz geht mit einem leckeren gedämpften Zander auf Minzegemüse im Ökohotel ein wunderbar entspannender Tag zuende. Der Zug nach Berlin wartet schon.

Anonym

Neustrelitz

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