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Boizenburg – Klein-Venedig des Nordens

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- Ein Reisebericht -

Kleinstädte sind historisch wertvolle Orte, die oftmals unbeachtet gelassen werden. Doch ist es ein Leichtes einen Abstecher in die verschlafenen, aber dennoch kulturell interessanten, Ortschaften zu machen.

So gehört auch das Städtchen Boizenburg an der Elbe zu jenen Orten die eine Reise wert sind.

Im Westen Mecklenburg-Vorpommern gelegen, lädt Boizenburg zu einem Rundgang durch die Geschichte ein. Die Elbstadt, welche unweit der ehemaligen innerdeutschen Grenze liegt, ist intensiv mit dem Schiffbau und der Fliesenherstellung verbunden.

Die kleine Rundreise beginnt am Hafen der Stadt, welcher vor wenigen Jahren saniert wurde und im neuen Glanz erstrahlt. Bei einem Spaziergang entlang der Elbe entdecken wir die Werft, die vor Jahrzehnten Schiffe zu Wasser gelassen hat und ein sehenswertes Spektakel war.

In der Nähe des Hafens befindet sich der, durch Einheimische erbaute, Weidenschneck mit einem symphonischen Weidengang. Mit Liebe zum Detail wurden hier mittels Weiden Kunstwerke gestaltet, welche Musikinstrumente darstellen sollen. Am Weidengang entlang, inmitten von grünen Wiesen, Wasser und viel Natur, gelangen wir zum Schwanenteich, einem idyllischen Plätzchen mitten in der Stadt. Mit viel Glück entdecken wir die Namen gebenden Tiere.

Auf der Wallanlage geht unserer Rundgang weiter. Nicht umsonst wird Boizenburg Klein-Venedig des Nordens genannt. Die Wallanlage besticht durch ihre Vielzahl an Brücken und Linden, die den Wall auf der gesamten Länge säumen.

Auf halber Strecke machen wir einen Abstecher in den Kern der Stadt und werfen einen Blick auf die St.-Marien-Kirche. Die dreischiffige evangelische Kirche liegt direkt am Markt, unweit des Rathauses. Das frei stehende Rathaus beeindruckt durch seine Fachwerkbauweise, die sich im gesamten Stadtbild wiederfindet.

Die gesamte Altstadt ist durch enge Gassen und Fachwerkhäuser geprägt. Wer besonders aufmerksam und mit wachen Augen durch die Stadt geht, wird das eine oder andere Fliesenbild entdecken, welches eng mit der Geschichte der Stadt verknüpft ist. Nicht umsonst befindet sich hier das erste deutsche Fliesenmuseum, welches die Geschichte der Fliesen in Boizenburg zeigt.

Unser ausgedehnter Spaziergang endet kurz vor den Toren der Stadt. Wir passieren den ehemaligen Kontrollpunkt und erreichen den Aussichtsturm „Elvkieker“. Ein fantastischer Aussichtspunkt, der einen Blick auf die Weite der Elbtalaue erlaubt, entschädigt für den langen Spaziergang.

Hier endet unsere kleine Rundreise durch die kleine Stadt an der Elbe. Ein letzter Blick auf die ruhig dahin fließende Elbe, auf den Hafen und die Elbstadt, die uns in ihren Bann gezogen hat und die Vielfältigkeit erkennen ließ. Und schließlich bemerken wir, dass solche kleinen Städte eine große Anzahl an Schätzen aufweist, die es sich zu entdecken lohnt.

Boizenburg

anonym

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