Die Idee war: Ein erholsamer Familienurlaub, frei und ungebunden, auf dem Wasser. Ein Motorboot als schwimmendes Heim und Beförderungmittel. Als Revier fiel die Wahl auf die Norfolk Broads, weil man hier keinen Bootsführerschein braucht. Die Reise war von A bis Z selbstorganisiert, Bootscharter, Überfahrt mit der Englandfähre, Anschlusszüge und - mit Hilfe des Vercharterers - selbst das Taxi, das uns vom Bahnhof zur Bootswerft im Nachbarort brachte.
Hier in Horning, einem Zentrum des Bootstourismus auf den Norfolk Broads, der immerhin auf eine über
Great Yarmouth
Abseits der großen Städte wird die englische Küche ihrem schlechten Ruf absolut gerecht. Obwohl wir mehr bezahlten als in Deutschland, fanden wir kein Restaurant, das man wirklich hätte empfehlen mögen. Also Selbstverpflegung an Bord. Es war ja alles da: Mehrflammen-Gasherd, Backofen - ja, wir haben unseren Sonntagskuchen selbst gebacken. Ein kulinarische Pluspunkt: Manche Farmen bieten am Flussufer Eier und Geflügel an, Bezahlung ist Vertrauenssache. Wer sein Gebiss zu Hause vergessen hat, braucht im übrigen nicht zu verzweifeln: Das englische Brot wird ihn nicht vor Probleme stellen.
Von den Begegnungen mit den Engländern zu erzählen, würde den Rahmen sprengen. Fast alle Gespräche in den Pubs, mit anderen Bootsfahrern, und selbst in den Läden hatten das Zeug zur Anekdote. Was man sonst noch wissen sollte: Norfolk ist die trockenste Ecke Englands. Entsprechend gering ist das Regenrisiko im Sommer. Eine Beobachtung hat uns besonders sympathisch berührt: Für auffallend viele Familien ist es selbstverständlich behinderte Familienmitglieder mit an Bord zu nehmen. Bei einem späteren Bootsurlaub in Deutschland haben wir keinen Behinderter an Bord gesehen.
Alles in allem hatten wir einen sehr erholsamen Urlaub voller Abwechslung und Anregung, interessanten menschlichen Begegnungen und, besonders wichtig, einen Urlaub, bei dem alle Familienmitglieder voll auf ihre Kosten kamen.
Anonym
weitere Ferienwohnungen und Hotels nahe Bootsurlaub auf den Norfolk Broads