Der Süden Kretas – einzigartige Idylle mit traumhaften Stränden
Matala war eine preiswerte Verlegenheitslösung, als ich mich vor einigen Jahren spontan dazu entschloss, den Süden Kretas zu erkunden. Wer hätte sich damals gedacht, dass mich dieses malerische Fischerdorf so bezaubern würde, dass mich von da an mindestens ein Mal im Jahr die Sehnsucht und ich die Koffer packen würde?
Das „Ich muss kurz mal weg“ – Gefühl war mich zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt überkommen: Mitten in der August-Hochsaison, die beliebtesten Feriendestinationen restlos ausgebucht, Hotels und Strände überlaufen, Flüge nur mehr zu für mich finanziell unerschwinglichen Urlaubszielen verfügbar. Nach stundenlangen Recherchen bei zahlreichen Internetanbietern tauchte unter den eher dürftigen Suchergebnissen plötzlich Matala auf. Dieser Ort im Süden Kretas war mir bis dahin völlig unbekannt, vermittelte aber in den Beschreibungen des Reiseveranstalters einen durchaus reizvollen Eindruck. Den Norden Kretas mit seinen umtriebigen Touristenzentren wie Georgioupolis, Chania, Agia Nikolaos oder Rethymnon hatte ich bereits ausgiebig bereist, es wurde also ohnehin Zeit für einen Ortswechsel. Ich entdeckte ein Pauschalangebot mit inkludiertem Mietwagen, mit dem ich die größte Insel Griechenlands queren konnte, um vom Flughafen Heraklion im Norden nach Matala im Süden zu gelangen.
Glücklicherweise verfuhr ich mich bereits bei der ersten Autobahnabfahrt und landete daher nicht auf der Bundesstraße Richtung Mires – Matala, sondern in Knossos. Der minoische Palast aus dem 16. Jahrhundert vor Christus wurde erst 1878 entdeckt und die Ausgrabungen brachten Unglaubliches zu Tage: Auf den ersten Blick verwirrende architektonische Strukturen von Räumen und Gängen lösen sich bei näherer Betrachtung in logistisch bis ins kleinste Detail geplante Anordnungen auf. Da die interessante Besichtigung des Knossos Palastes doch einige Zeit in Anspruch genommen hatte, legte ich die einstündige Fahrt quer über die Insel bis nach Matala ohne weitere Zwischenstopps zurück.
Im Matala Bay Hotel angekommen, verwickelte mich die sympathische Rezeptionistin bei einem traditionellen café frappé in ein informatives Gespräch über den einstmaligen Hafen und jetzt lebendigen Touristenort Matala. Schon der 5-minütige Spaziergang zum öffentlichen Strand in der Messara Bucht vermittelte erste wohltuende Eindrücke: Beschauliche Appartementanlagen anstatt touristischer Hochburgen, eine belebte Hauptstraße gesäumt von einladenden Tavernen und Cafés ohne lärmenden Rummel, ein großzügiger, jährlich mit der „Blauen Flagge“ ausgezeichneter Badestrand mit Blick auf die berühmten Sandsteinfelsenhöhlen, die in den sechziger und siebziger Jahren von Hippies bevölkert wurden. Noch immer lebt der entspannte Geist dieser lockeren Atmosphäre in Matala weiter, das charmante Flair spiegelt eine ungezwungene Lebensfreude wider, der sich niemand entziehen kann. „Today is life, tomorrow never comes!“ ist das Motto, das nicht nur in imposanten Buchstaben die Kaimauer ziert, sondern von früh bis spät gelebt wird. In der Bar „Port Side“ genießt man die besten Pina Coladas der Welt, sämtliche Restaurants bieten nicht nur einen atemberaubenden Blick auf die Bucht mit ihrem kristallklaren, tiefblauen Meer, sondern auch frisch gekochte regionale und internationale Gerichte und Köstlichkeiten.
Nach einigen Tagen, in denen auch mich die „matalasische“ Leichtigkeit des Seins erfasst hatte, entdeckte ich via Mietwagen legendäre, teils unter Naturschutz stehende und einsame Strände des kretischen Südens: Vathi, Marzalo, Agio Farago, Kommos, Red Beach, Lentas oder Plakias faszinieren mit idyllischen Buchten, in denen im Kies oder roten Sand die Seele das Baumeln lernt.
Umgeben von gastfreundlichen Einheimischen, verköstigt mit eiskaltem Roséwein aus Eigenanbau und fangfrischem, gegrilltem Oktopus auf knusprigem, flaumigem Weißbrot erlebe ich jedes Jahr aufs Neue ein wunderbares Lebensgefühl in meiner für mich mittlerweile zweiten Heimat.
Und spätestens auf der Rückfahrt zum Flughafen überkommt mich ein erstes Brennen hinter den Augen – ein untrügliches Anzeichen für Heimweh nach Matala. Aber wohl wissend, dass ich mich nirgendwo so unbeschwert und sorglos fühle, habe ich zum Glück bereits für den nächsten Sommer vorreserviert!
Margit Felser
Mátala
Knossós
Plakiás
Iraklion
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