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Djerba (Tunesien) – Erst die Arbeit dann die Liebe

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- Ein Reisebericht -

Ende März 2009 trat ich meine Reise mit zwei vollgepackten Koffern nach Djerba an. Der Abschied von zu Hause fiel besonders schwer, es sollte nämlich dieses Mal kein Erholungsurlaub werden. Nein, diesmal führte mich meine Reise auf ganz andere Art und Weise von zu Hause weg. Ich hatte mich dafür entschieden ein halbes Jahr irgendwo im Ausland zu arbeiten, und zwar als Fitnessanimateurin.

Nach etlichen Castingterminen und weiteren Seminaren, unter anderem auf Fuerteventura, fühlte ich mich nun fit genug um dem Arbeitsalltag als Animateurin in die Augen zu sehen. Frisch auf Djerba angekommen konnte ich auch zusammen mit meiner Zimmernachbarin unser Reich für die nächste Zeit beziehen. Nach der Ankunft verbrachte ich noch den restlichen Abend als Urlauberin. Es folgte am nächsten Tag eine Einweisung in die Welt der Animation und schon begann die harte Arbeitswelt. Man wird den ganzen Tag ununterbrochen gefordert, was nicht ganz so einfach ist bei 33°C, wo ich doch vorher noch kühle 15°C gewohnt war. Ich lernte schnell, dass der Job als Animateur keineswegs nur aus Cocktails und Sonnenschein bestand, wie es häufig für Urlauber den Eindruck macht. Neben den fast immer andauernden heißen Temperaturen, bietet die Insel für Urlauber einen wunderschönen weitläufigen Sandstrand. Im Zentrum befinden sich viele kleine Orte in denen landestypische und auch alltägliche Dinge gekauft werden können. Vorsicht ist geboten bei Fälschungen von Markenwaren, dies kann zu Problemen beim Zoll führen. Wer an dem tunesischen Essen interessiert ist, sollte auch einmal die landestypischen Gerichte in der Stadt ausprobieren, die es dort relativ günstig zu kaufen gibt. Touristen machten zudem häufig Ausflüge zu einer nahegelegenen Krokodilfarm, wo man sogar selbst kleine Krokodile auf der Handfläche halten kann. Weitere Ausflugsziele könnten eine actionreiche Quadtour oder ein Tauchausflug sein, wobei die Wahrscheinlichkeit viele Meeresbewohner zu entdecken enttäuschend gering ist.

Als Animateurin in dem Hotel war man weitestgehend für fast alles zuständig, daher weiß ich wovon ich spreche. Man gewöhnte sich jedoch mit der Zeit daran und nahm es als selbstverständlich hin. Es wurde vorübergehend mein zu Hause. Es war nicht nur unsere Aufgabe den Leuten mit Sport und Spiel den Urlaubstag zu verschönern, sondern auch sich die Probleme der Gäste im Hotel anzuhören und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. In den Mittagspausen wurde dann noch schnell, wenn man es schnell nennen kann, die Abendshow einstudiert und dann ging es auch schon wieder zurück zum eigentlichen Tagesprogramm. Mit den einheimischen Animateuren kamen wir nach gewisser Zeit auch sehr gut zurecht und bis dato hatten wir auch nur tunesische männliche Kollegen unter den Animateuren. Diese Gegebenheit sollte sich aber schneller ändern als erwartet.

Eine meiner Kolleginnen mussten dann die Insel durch eine plötzliche Schwangerschaft verlassen. Wir brauchten dringend Ersatz, da sowieso schon jeder von uns voll und ganz im Programm eingespannt war. Die Firma aus Köln, über die auch ich hierher gekommen war, schickte uns nun prompt einen deutschen männlichen Animateur zur Hilfe. Auch er fügte sich schnell in die Gruppe ein, unternahm jedoch mehr mit uns Frauen, da er die tunesischen Jungs nur schwer verstehen konnte. Ein paar Wochen lang lebte man dann so mehr oder weniger nebeneinander her, bis wir bemerkten, dass uns doch mehr verbindet als nur die Arbeit. Ich war verliebt. Amor schoss seine Pfeile los und wir wurden ein Paar. Doch wir sollten das Liebesglück nicht lange zusammen genießen können, nur zwei Wochen später war meine Zeit auf Djerba schon wieder vorbei und ich musste die Rückreise antreten. Es war ein schmerzhafter Abschied, denn er musste noch weitere vier Wochen auf der Insel bleiben. Glücklicherweise sind auch nach der langen Zeit, die wir uns nicht gesehen haben, die Gefühle füreinander geblieben und so sind wir auch heute noch zusammen.

Anonym

Djerba

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