Der März ist ein komischer Monat hier bei uns in Bayern. Es ist nicht mehr richtig Winter, aber der Frühling kann sich auch noch nicht so wirklich durchsetzen. Direkt nach Fasching herrscht überall Katerstimmung. Deshalb haben wir uns am Aschermittwoch ganz kurzfristig entschlossen, unsere Koffer zu packen und einen Abstecher in das wunderschöne Südtirol zu machen. Mit dabei waren Ski und Snowboard, um noch ein letztes Mal die Pisten unsicher zu machen, bevor sich der Schnee verabschiedet. Da der Wetterbericht wunderbares Wetter für die Region rund um Bozen vorausgesagt hatte, haben wir auch noch unsere Bikes auf den Fahrradträger geschnallt und ab ging es in den Urlaub nach Südtirol.
Der Ausgangspunkt für unseren Aktivurlaub sollte Klausen sein, das kleine Städchen im Eisacktal, zwischen Brixen und Bozen gelegen. Nach einem kurzen Telefonat mit einem netten, kleinen Hotel war unser Zimmer gebucht und die Reise konnte beginnen. In Klausen ist von Mitte September bis Ende Oktober Hochsaison, dann findet dort das Straßentörggelen statt und nahezu alle Hotels, Pensionen und Ferienhotels sind ausgebucht. Ansonsten gibt es immer auch kurzfristig eine passende Unterkunft.
Über die Brenner-Autobahn sind wir normalerweise in knapp vier Stunden in Südtirol. Außerhalb der Hauptreisezeit waren wir flott unterwegs und konnten an der alten Grenze zwischen Österreich und Italien noch schnell in das vor einigen Jahren eröffnete Brenner-Outlet hüpfen. Auf zwei großen Etagen finden sich hier überwiegend Mode-, Sport- und Schuhgeschäfte, die günstige Outlet-Ware anbieten. Mit Tüten voller Shopping-Schnäppchen konnten wir kurz darauf in unserem Hotel einchecken. Den späten Nachmittag nutzten wir für ein Bad im hauseigenen Schwimmbad, das zu dieser Zeit noch herrlich ruhig war.
Den ersten ganzen Tag unseres Aktivurlaubes wollten wir auf der Piste verbringen. Das wunderbare Skigebiet Seiser Alm ist von Klausen aus in gut 20 Minuten zu erreichen. Die direkte Auffahrt zur Seiser Alm ist im Winter für Autos gesperrt. Und so steigt man unten in Seis in die große Gondel und schwebt hinauf auf ein unvergleichliches Hochplateau. Der Ausblick auf die schroffen Bergspitzen des Schlerngebietes begleitet die Skifahrer den ganzen Tag über. Wunderbare seichte Pisten, die auch für Fahranfänger gut geeignet sind, wechseln sich mit knackigen, schnellen Abfahrten ab. Bergauf geht es fast ausschließlich mit gemütlichen Kabinensesseln. Für Snowboarder gibt es einen großen, abwechslungsreichen Funpark. Halfpipes, Kurven und Schanzen lassen auch bei absoluten Boarderprofis keine Langeweile aufkommen. Die Sonne ist hier im März schon so stark, dass man sich in der Mittagspause auf einer Sonnenterrasse fläzen kann. Wir hatten wirklich einen bombastisch schönen Tag im Schnee. Gut von Klausen aus zu erreichen ist auch das Skigebiet Plose und das Grödnertal.
Damit sich kein Muskelkater einschleicht, haben wir an diesem Abend nochmals den Wellnessbereich in unserem Hotel besucht und in der Sauna den Tag gemütlich ausklingen lassen. Im Ortskern von Klausen gibt es einige urige Kneipen und Gasthöfe. Neben der typischen Südtiroler Küche mit Kässpatzen und Schlutzkrapfen kommt auch die Pizzeria-Fraktion voll auf ihre Kosten.
Neuer Tag – neues Glück. Auch heute war uns der Wettergott wieder hold und die Sonne strahlte schon beim Frühstück lachend durch die Fenster. Genau passend für einen Ausflug in das Frühlingstal. Von den Montiggler Seen kurz hinter Bozen bis hinunter zum Kalterer See zieht sich ein Bachlauf, dem ein wunderbarer Wanderweg folgt. Dort wachsen schon Anfang März unzählige Frühlingsblumen und während der ganzen Wanderung blickt man auf einen dichten Blütenteppich. Unglaublich schön und romantisch ist dieser Spaziergang, erst durch Wälder und dann, ganz plötzlich, öffnet sich der Blick hinunter zum Kalterer See. Auch die Ortschaft Kaltern ist unbedingt einen Besuch wert und wer noch Zeit hat und schwindelfrei ist, fährt auf einer schmalen Straße mit gefühlten hunderten von Kurven, entlang von steilen Felsen und Abgründen, hinauf auf den Mendelpass. Ganz oben lag bei unserem Besuch noch ein halber Meter Schnee neben der Straße, die Sonne arbeitete aber bereits auf Hochtouren und wir konnten uns im T-Shirt eine Schneefallschlacht liefern.
Am dritten Tag unseres Aktivurlaubes in Südtirol kamen nun endlich unsere Mountainbikes zum Einsatz. Nur 50 Meter von unserem Hotel entfernt fließt die Eisack auf ihrem Weg in den Süden vorbei. Direkt am Fluss wurde vor einigen Jahren ein wunderschöner Fahrradweg angelegt, dem wir 25 Kilometer bis hinunter nach Bozen folgten. Der letzte Abschnitt des Weges wird immer wieder von netten, bunten Kunstwerken begleitet. Nach jeder Kurve gibt es eine neue Überraschung zu sehen. In Bozen angekommen, verpflanzten wir uns zusammen mit unseren Rädern in die Gondel, die uns ganz gemütlich bis hinauf nach Oberbozen brachte. In Oberbozen gibt es eine Lama-Farm. Wir konnten uns gar nicht satt sehen an den lustigen, flauschigen und lockigen Gesichtern der Tiere. Mit runden Knopfaugen grinsten sie aus ihren Gehegen zu uns heraus. Unser Weg führte uns anschließend über Wiesen und Almen und zum Teil noch über Schneefelder hinüber nach Klobenstein. Hier durften unsere Mountainbikes ihre Geländegängigkeit unter Beweis stellen. Schlammbespritzt von oben bis unten, aber glücklich ob des wunderschönen Tages führte uns unser Weg vorbei an der kleinen Ortschaft Barbian wieder hinunter ins Tal, zurück zu unserem Ausgangspunkt in Klausen.
Am nächsten Morgen mussten wir leider schon wieder Richtung Heimat aufbrechen. Aber wir kommen ganz bestimmt wieder. Südtirol hat unendlich viel zu bieten. Einiges haben wir auf unseren Reisen dorthin schon gesehen und erlebt, aber in dem norditalienischen, gastfreundlichen Land warten noch hunderte Erlebnisse auf uns.
Südtirol
anonym
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