Blåvand
Jedes Jahr gegen Ende September laden wir unser Gepäck ins Auto, um gemeinsam mit unserem Hund Buddy zwei herrliche, erholsame Urlaubswochen in der Urlaubsregion Blavand in Dänemark zu verbringen. Aus der breiten Palette der an der südlichen Westküste von Dänemark angebotenen Ferienhäuser, fanden wir bereits vor einigen Jahren in Ho genau das Häuschen, das perfekt zu uns passt. Und seitdem kehren wir regelmäßig im Herbst wieder hierher zurück.
Das Feriengebiet von Blavand liegt nördlich von Esbjerg. Schaut man auf die Landkarte, so bildet die dänische Nordseeküste hier einen charakteristischen Knick, der wie ein Knie in die Nordsee hineinragt. Blavands Huk ist gleichzeitig auch der westlichste Punkt von Dänemark. Unser Ferienort Ho befindet sich rund 10 Kilometer östlich von Blavand an der ruhigen Wattseite.
In der Regel fahren wir ganz gemütlich nach dem Frühstück los, um von Lüneburg aus nach rund fünfstündiger Fahrt bei der Ferienhausvermietung in Blavand anzukommen. Unterwegs legen wir immer mal eine Pause ein, um mit Buddy ein Stück spazieren zu gehen. Je näher wir an unser Ziel kommen, desto höher schlägt unser Puls, und kurz vor Tarp führt die Landesstrasse 463 bereits so dicht an der Bucht von Ho entlang, dass wir einen ersten Blick über das Wasser werfen können. Bei Oksbol beginnt schon der Blavandvej, dem wir bis in Zentrum von Blavand hinein folgen.
Die Formalitäten bei der Ferienhausvermittlung sind schnell erledigt. Wir zeigen unsere Reisepapiere vor, hinterlegen die vereinbarte Kaution und erhalten unsere Hausschlüssel. Da der sogenannte Bettenwechsel bei den dänischen Ferienhäusern in den meisten Fällen am Samstag erfolgt, kann es gelegentlich bei der Abwicklung zu kleinen Wartezeiten kommen. Nun fehlt nur noch die letzte kurze Etappe vom Blavandvej über den Tane Hedevej bis nach Ho, und dann sind wir da.
„Hallo liebes Haus, da sind wir wieder“, mit diesen Worten wird unser Feriendomizil begrüßt. Wir haben uns angewöhnt, zunächst einen kurzen Rundgang durch alle Räumlichkeiten sowie das Saunahäuschen im Garten zu machen, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Denn sollten uns Schäden auffallen, so müssen diese innerhalb von 24 Stunden gemeldet werden. Dann lesen wir noch den Stromzähler an der Rückseite des Hauses ab, und schon geht es ans Auspacken des Autos. Meistens überlässt mein Mann allerdings mir diese Aufgabe und geht stattdessen lieber eine Runde mit Buddy. So bekommt unser Labrador die Gelegenheit, Witterung aufzunehmen und seinerseits den Ferienbeginn zu feiern.
Die Ferienhäuser in Dänemark sind mit allem Notwendigen, was man für Haushalt und Wohnen benötigt, eingerichtet. Vor zwei Jahren freuten wir uns bei der Ankunft über eine nagelneue Küche, die die Besitzer unseres Ferienhauses eingebaut hatten. Sogar Feuerholz für den Kaminofen liegt für uns im Carport bereit. Schnell sind die Betten bezogen, Kleidung, Handtücher und eine Grundausstattung an Lebensmitteln eingeräumt. Schon läuft die Kaffeemaschine, und wenn mein Mann zurückkommt, dann setzen wir uns gemütlich mit Kaffee und Keksen in den Wintergarten oder auf die Terrasse und sind einfach nur froh, wieder hier zu sein.
Ho ist ein kleines Dörfchen, in dem, bis auf den großen Schafmarkt Ende August, im Grunde nicht viel los ist. Ein großer Teil der Ferienhäuser liegt in der Nähe eines großen Angelsees in einem von Kiefern bewachsenen Wäldchen. Die herrliche Ruhe führt dazu, dass man in der Morgen- oder Abenddämmerung immer wieder mal Besuch von Rehen bekommt, die friedlich über die Grundstücke ziehen. Es gibt aber auch Ferienhäuser in der Umgebung des Golfklubs, die sogar einen Ausblick auf das Watt bieten. Im Ho Freizeitcenter besteht die Möglichkeit zum Bowling oder Billard. Hier befindet sich auch ein kleines Schwimmbad mit angeschlossener Sauna. Der Ho Kro ist ein ausgezeichnetes Restaurant, in dem dänische Küche angeboten wird. In regelmäßigen Abständen finden hier Abende mit Live-Musik statt. Ein schöner Kurzausflug ist der Spaziergang zur Aussichtsdüne, von der man einen schönen Rundblick über Ho, Blavand und die als Naturschutzgebiet ausgewiesene Halbinsel Skallingen genießen kann.
Unsere Strandtage verbringen wir entweder am Hvidbjerg Strand oder am Blavand Strand. Letzterer hat den Vorteil, dass man hier ausgezeichnet Parken kann und zudem eine Imbissbude vorfindet, in der man Kaffee, Bier und Snacks bekommen kann. Nach einem längeren Strandspaziergang, haben wir auf den dortigen Holzbänken schon so manche Stunde verbracht. Rund um Blavands Huk, dort wo der viereckige weiße Leuchtturm mit seiner roten Kuppel zusehen ist, befinden sich lange Badestrände, in denen noch Überreste versunkener Bunkeranlagen zu sehen sind. Einige von Ihnen wurden von einem dänischen Künstler mit markanten Eselköpfen versehen. Übrigens kann der Leuchtturm besichtigt werden und bietet von seiner Aussichtsplattform einen wunderbaren Blick über die gesamte Region.
Nördlich von Blavand befindet sich militärisch genutztes Gelände, daher muss manchmal mit Lärm durch Panzerbewegungen oder Schießübungen gerechnet werden. Auch der Strandabschnitt zwischen Blavand und dem nördlich gelegenen Vejers ist manchmal gesperrt.
Zum Einkaufen von Lebensmitteln, Bummeln, Shoppen oder Eis essen, ist der Ferienort Blavand perfekt geeignet. Ein Besuch der Bonbonfabrik Blavand Bolcheri empfiehlt sich ebenso, wie die Teilnahme an einem Kurs im Kerzenziehen in der Kerzenfabrik. Entlang der Hauptstraße kann man in zahlreichen Boutiquen das ein oder andere Schnäppchen erstehen. Auf der überdachten Terrasse vom Café Pia werden leckerer Cappuccino, Milchkaffee, warmer Kakao und kleine Snacks serviert. Direkt daneben befindet sich der Irish Pub, wo man ein gutes Bier und Folk Musik genießen kann. Übrigens sind das Fischrestaurant, die beiden Pizzerien und das Thailändische Restaurant ebenfalls sehr zu empfehlen. Die recht neue Minigolfanlage am Ortseingang von Blavand ist ein wahrer Genuss. Hier sind wir gleich mehrmals zum Spielen hergekommen. Außerdem erhält man hier einen ausgezeichneten frischen Kaffee.
Viel zu schnell sind die Ferien vorbei. Obwohl wir diesen Urlaub im Ferienhaus schon einige Male erlebt haben, ist die Vorfreude doch immer wieder riesengroß. Sobald wir in Kolding von der E45 auf die Autobahn E20 in Richtung Esbjerg abgebogen sind, können wir es kaum noch abwarten, endlich die Dünen und das Meer zu sehen und den würzigen Duft der Kiefernwälder und Heidelandschaften zu riechen. Stress und Hektik des Alltagslebens sind im Nu vergessen. „Unser“ Ferienhaus in Ho ist tatsächlich zu unserem zweiten Zuhause geworden, und wir möchten den erholsamen Ferienhausurlaub an der dänischen Nordseeküste nicht mehr missen.
Ruth Wage
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