Schon seit vielen Jahren fasziniert mich das Land aus Tausend und einer Nacht, wie es noch immer genannt wird, die Brücke zwischen Morgen- und Abendland. Die Türkei ist noch immer für viele Urlauber ein beliebtes Reiseziel.
Türkeiurlaub jedoch, bedeutet für mich mehr als nur Sommer, Sonne, Strand und Meer. Viele historische Orte habe ich besucht, auf türkischen Basaren meine Einkaufslust gestillt, Bootsfahrten unternommen und kaum eine touristische Attraktion an der türkischen Riviera ausgelassen. Sind die Küstenregionen doch eher europäisch geprägt, so findet man nur wenige Autominuten landeinwärts traditionelle Dörfer, deren Bräuche und Lebensweise den Gegensatz zwischen Tradition und Moderne widerspiegeln.
Diesen Sommer sollte ein Tagesausflug zu einem versteckten Wasserfall das Highlight dieses Urlaubs darstellen. Früh am Morgen begann unsere Fahrt von Manavgat mit dem gemieteten Auto in Richtung Alanya. Von der D400 bogen wir noch lange vor Erreichen der Stadtgrenze Alanyas in eine kleine Straße in Richtung des Taurusgebirges ab. Auf der Karte sollte diese Route lediglich zu einem Dorf namens Çavuşköy führen, welches wir jedoch gar nicht erreichen wollten. Nach mehr als 30 Minuten Autofahrt bogen wir von der Straße auf einen Sandweg ein, der uns mitten in den Wald führte. Ein unscheinbares braunes Schild wies uns aus: „Gizli Cennet Şelalesi“, was übersetzt soviel bedeutet, wie „verstecktes Paradies Wasserfall“. Es war kaum vorstellbar, dass dieser Weg noch an ein Ziel gelangen sollte. Vielmehr schien es, als ob die abenteuerliche Strecke, die eher einem breiten Pfad glich, immer tiefer in den Wald führen sollte, um irgendwann einfach zwischen den landestypischen Nadelbäumen zu verschwinden. Nach weiteren wenigen Minuten jedoch, sollten die Bäume, nach einer letzten Kurve eine kleine romantische Oase mit Wasserfall inmitten des Waldes, freigeben.
Auf drei Etagen des Berges erstrecken sich kleine Natursteinwannen, aus denen sich der Wasserfall ergießt und schließlich in einen Bach mündet, der letztlich im Wald verschwindet. Folgt man dem Verlauf des Wassers entgegen seiner Fließrichtung, so erreicht man nach etwa 15 Minuten die Quelle des herrlichen Naturschauspiels. Mit kaum 15 Grad Wassertemperatur bieten die Natursteinbecken, bei den typischen Sommertemperaturen der Türkei von mehr als 35 Grad, eine willkommene Abkühlung.
Ein Naturfreund hat sich diesen idyllischen Bereich zu seinem Zuhause erwählt und sich mit Hängematten und Holzhütte wohnlich eingerichtet. Ein selbst erbauter Backofen ermöglicht ihm das Bewirten seiner Gäste. Serviert werden frisch gefangenen Forellen mit Salat und selbstgebackenes Brot. Aber auch Fleisch und Hähnchen werden wahlweise zu dem türkischen Anisschnaps angeboten.
Für Naturliebhaber und Urlauber, die auch von den landestypischen Traditionen und der türkischen Küche mehr kennen lernen wollen, ist ein Tag im „Gizli Cennet Şelalesi“ fast unumgänglich und bietet ein einmaliges Erlebnis.
Anonym
Gizli Cennet
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