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Island, eine Rundreise für Abenteuer

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- Ein Reisebericht -

Reykjavík

Im September 2009 verschlug es mich mit meinem Vater und seiner Frau nach Island. Dieser selbstorganisierte Rundreise gingen nur zwei Dinge voraus, die wir schon in Deutschland planten. Das eine war ein Flug in die Hauptstadt Reykjavik und das zweite ein 4-Rad angetriebener Geländewagen, damit wir ohne Furcht jeder Furt im isländischen Hochland trotzen konnten. Da wir recht spät in Keflavik ankamen, beschlossen wir dort in der Nähe des Flughafens zu übernachten. Wir schliefen in einem geräumigen Drei-Bett-Zimmer mit eigenem Bad. Das Bad and Beakfast war zweckmäßig und befand sich in den Räumlichkeiten einer ehemaligen amerikanischen Militärstation. Es genügte unseren Ansprüchen und nach dem Frühstück warteten wir auf unseren Leihwagen, der uns bis vor die der Unterkunft gebracht wurde.

Nach einer kurzen Proberunde um uns an die Automatikschaltung zu gewöhnen und einem Zwischenstopp an der Tankstelle, begannen wir die Island- Rundreise mit dem ersten Ziel Þorlákshöfn um von dort aus die Fähre zu den Vestmannaeyjar zu nehmen. Auf dem Weg stoppen wir nur kurz um die Kontinetalspalte zu begutachten, die Europa von Amerika trennt. Diesen Plan heckten wir uns aus, als wir den Abend zuvor in unseren Betten lagen. Wir hatten Glück und die oft stürmische See meinte es gut mit uns, so dass wir ohne Seekrankheit Heimaey erreichten. Unser erster Weg führte uns zum Hostel, wo wir die einzigen Gäste zu sein schienen. Jedenfalls ist uns niemand anderes begegnet. Im September ist nicht mehr ganz so viel los in Island. Zu Unrecht, denn mit einer warmen Regenjacke kann man jedem Wetter trotzen, was wir oft taten. Die Vestmannaeyjar waren ein guter Einstieg in das isländische Wetter. Die Sonne schien uns, die ganzen drei Tage, die wir dort verbrachten, auf den Kopf. Nur ab und zu wurde sie von einer Wolke verdunkelt und so blieb unser einziger Gegner der raue Wind. Wir haben uns alle drei in diese kleine Inselwelt verliebt.

Besteigt man den Vulkan Eldfeld, kann man die ganze Hauptinsel Heimaey betrachten und dabei bekommt man nicht einmal einen kalten Po, denn der Vulkan brach zuletzt 1973 aus und strahlt noch Wärme ab. Auch heute noch kann man die Folgen des Ausbruches sehen, da ein Teil ,der unter Lava verschütteten Häuser, freigelegt wurde. Zudem wuchs die Insel um ein beachtliches Stück, dass sich rau und mondlangschaftartig ins Meer erstreckt. Nach drei Tagen war dieser Kurztrip beendet und wir fuhren mit der Fähre zurück nach Island. Es gefiel uns so gut, dass wir dachten der Rest der Rundreise kann das bisher Erlebte nicht mehr toppen. Doch diese Entspannungsreise war erst der Anfang.

Das nächste Ziel sollte Jökulsárlón sein. Auf dem Weg dorthin stoppten wir in Vik und deckten uns mit allerlei isländischer Wollkleidung ein, die uns im darauffolgenden strengen Winter in Deutschland angenehm warm hielt.

Jökulsárlón ist die Gletscherlagune, in die der Vatnajökull kalbt. Wir schliefen in der Nähe in einer kleinen Privatunterkunft. Die Informationen über kleiner und größere, sowie günstige und teurere Übernachtungsmöglichkeiten hatten wir aus einer Broschüre, die wir umsonst von der Touristeninformation bekamen. Es war schon spät, als wir unser Quartier bezogen, so dass wir erst überlegten am nächsten Tag Jökulsárlón aufzusuchen. Doch die Neugierde war größer und die Entscheidung die richtigste unserer ganzen Reise. Bei Sonnenuntergang glitzerten die Eisberge in sämtlichen Rot-, Rosa- und Orangetönen, so dass wir unsere Batterien der Kameras leerknipsten, weil jedes Motiv schöner war als das vorherige. Beruhigend trieben die Eisbrocken auf dem See umher und wurden teilweise als Zwischenlandestation von Vögeln genutzt, bevor sie Richtung Meer trieben um dort im Ozean langsam zu schmelzen.

Doch auch der schönste Sonnenuntergang hat einmal ein Ende und am nächsten Tag führte uns unsere Mietwagenrundreise zu unserem ersten Städtetrip. Akureyri stand auf der To- Do- Liste. Die Stadt mit ihren circa 16000 Einwohnern ist, nach der Region Reykjavik, die größte Stadt der Insel und Zentrum des Nordens. Im Hostel traffen wir allerlei Leute, die von hieraus eine Walbeobachtung starten wollten. Wir deckten uns hier mit Postkarten ein und planten einen Trip ins Hochland. Das Ziel hieß Laugafell. 60 Kilometer führte uns der Weg ohne Handyempfang durchs Nichts. Zumindest dann, wenn man Nichts durch Menschenleere und kaum Anzeichen von Zivilisation definierte. Geröll und Steine waren dort jede Menge vorhanden und ein Teil der Strecke führte uns entlang eines Flusses, der die Straße dann und wann mit dem Flussbett verwechselte. Am Laugafell angekommen standen dort plötzlich wieder ein paar Holzhütten. Da die Saison schon vorbei war, waren die meisten davon verriegelt, bis auf eines, dass eine Umkleidekabine beherbergte. Warum stand dort eine offene Umkleidekabine mitten im Nichts, die auch noch schön warm war? Die Antwort war ein kleiner Badeteich der unschuldig und ruhig inmitten der Natur lag. Wir hielten unsere Hand hinein und stellten fest, dass das Wasser warm wie im Whirlpool war und beschlossen baden zu gehen. Ein Hindernis gab es jedoch zu überwinden. Die Strecke zwischen Umkleidehäuschen und Wasser. Ein eisiger Wind, der vom Gletscher herüber fegte, machte dieses Unterfangen vor allem auf dem Rückweg zu einer Mutprobe, die wir jedoch mit Bravour bestanden.

Leider neigt sich jede Autorundreise einem Ende zu und so machten wir uns auf den Weg nach Reykjavik, was die letzte Station unseres selbstorganisierten Urlaubes sein sollte. In Reykjavik machten wir all das, was man bei einem richtigen Städtetrip macht. Wir gönnten uns ein Essen im Restaurant, kauften Mitbringsel und besuchten das „871 The Settlement Museum“, in dem ein altes Haus der Wikinger anno 871 zu betrachten ist und gewannen einen kleinen netten Einblick, wie es damals war. Nachdem auch die bestbekanntesten Highlights wie der Geysir, Thing- Stelle und der Gullfoss pflichtbewusst auf Foto aufgenommen worden waren, ging dieser Outdoorurlaub endgültig zu Ende. Wir bestiegen das Flugzeug mit dem Gefühl Abendteuerer gewesen zu sein. Wir träumten davon nicht etwa gutausgestattete Trekkingurlauber gewesen zu sein, sondern Entdecker, bis uns der Landeanflug über Berlin in die Realität zurückführte.

Anonym

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