Einige faszinierende Reiseziele vermag die Türkei zu bieten. Wer sich jedoch auf eine abenteuerliche geschichtliche Reise und auf die historischen Spuren von Hethitern, Römern, Persern, Christen und Seldschuken begeben möchte, kann dies alles im zentral-anatolischen Kappadokien hautnah leben und erleben.
Kappadokien, erschlossen durch die Provinzen Nevsehir, Nigde, Aksaray und Kayseri, bezaubert durch die legendären bizarren Gesteinsformen und den unzähligen, einzigartigen in Fels gemeißelten Behausungen, Höhlenkirchen und Klöstern. Labyrinthe unterirdischer Gänge, ja ganze in Stein verborgene Städte, sind in den außergewöhnlichen Felsformationen zu finden.
Im Sommer diesen Jahres beschlossen wir, kurzfristig und spontan, unseren Urlaub einmal anders zu verbringen. Etwas aufregender, abenteuerlicher und selbstorganisiert sollte es sein. Im Internet buchten wir uns einen Flug nach Nevsehir und im „Yasin's Place Backpackers Cave Hotel“ ein Steinzimmer im Felsen mit Frühstück. Mit gepacktem Rücksack ging es los. Ein Zwischenstopp in Istanbul und wir erreichten Nevsehir nach etwa 7 Stunden. Etwas mehr als 20 Kilometer war unser Ziel Göreme vom Flughafen Nevsehir entfernt. Kurzentschlossen entschieden wir auf Taxi oder Bus zu verzichten und setzten uns selbst in Bewegung. Einen beachtlichen Teil der Strecke wurden wir von sehr freundlichen einheimischen Autofahrern mitgenommen. Die Landschaft war wirklich einmalig und atemberaubend. Emporragende Steinkegel einerseits und zerklüftete Täler andererseits prägen das typische Bild.
Nach nur 1 Stunde erreichten wir unsere Unterkunft: Ein kleines Hotel entsprungen einer Steinformation. Das Zimmer, ganz aus Felsenwänden bestehend, wirkte authentisch und beeindruckend natürlich. Sowohl das Zimmer als auch Badezimmer waren sehr sauber. Das Bad befand sich im Gang, also ein Etagenbad zur Gemeinschaftsnutzung, jedoch gepflegt und geräumig. Mit einem leckeren, traditionellen türkischen Frühstück konnte jeder Tag frisch und gestärkt beginnen.
Seit 1985 gehört das Gebiet um Göreme mit seinem einzigartigen Landschaftsbild, den sogenannten Feenkaminen, zum UNESCO Weltkulturerbe. Wir fürchteten schon, dass unsere geplanten 7 Tage Aufenthalt nicht ausreichen würden, um alle Sehenswürdigkeiten zu erreichen. Kurzerhand mieteten wir uns 2 kleine Quad-Geländefahrzeuge aus, um die Gegend zu erforschen. Derinkuyu, die größte der mehr als 50 unterirdischen Städte, war unser erstes Ziel. Auf über acht Stockwerken erstreckten sich Kirchen mit fantastischen Wandmalereien, Wohnungen und Ställe, Schulen und Ratsgebäuden, verbunden durch ein labyrinthartiges Stollensystem. Auch einige der zahlreichen Höhlenkirchen, mit ihren qualitativ hochwertigen Fresken und monumentalen Kuppelräumen, standen auf unserem Erkundungsplan. Die Koharkirche und die Danielkirche waren die wohl beeindruckendsten Bauten auf unserem Weg entlang der 14 Kilometer langen Ihlara Schlucht. Einen ganzen Tag verbrachten wir in dem urtypischen kleinen Städtchen Uchisar. Hier war der Flair der türkischen Gastfreundschaft und der exzellenten Küche zu spüren. Ein traditioneller Basar entführte uns ins Land von Tausend und einer Nacht.
Aufregender und abwechslungsreicher blieb mir kaum ein Urlaub in Erinnerung. Für Abenteuerlustige, die Spass daran finden eine selbstorganisierte Reise zu wagen, ist Kappadokien ein vielfältiges Reiseziel.
NevÅŸehir
Göreme
Derinkuyu
Anonym
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