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Kreta - Sonne und Ruhe tanken in der Nachsaison

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- Ein Reisebericht -

Erst Ende September erfuhr ich nach einem Jobwechsel unvermutet von meinem Glück. 10 Tage Resturlaub sollten in diesem Jahr noch verplant werden und das am besten im Oktober. Nach einem freudigem Anruf bei meinem Schatz stand das Reiseziel schnell fest. 3,5 Jahre lang hatte ich ihm von Griechenland vorgeschwärmt. Nun wollte er schnellstens mein Lieblingsreiseziel mit eigenen Augen sehen. Im Reisebüro entschieden wir uns für eine all inclusive Pauschalreise, um die Kosten wenigstens einigermaßen kontrollieren zu können. Ich wollte einen Urlaubsort wiedersehen, den ich aus dem Jahr 1997 noch in bester Erinnerung hatte: das ehemals kleine Fischerdörfchen Bali auf der Mittelmeerinsel Kreta Crete.

Am 07. Oktober frühmorgens um 03:00 Uhr begann unser erster gemeinsamer all inclusive Urlaub mit einem wunderbar ruhigem Flug von Nürnberg nach Heraklion. Dort erwartete meinen Lebensgefährte allerdings der erste Kulturschock, da die Außenbezirke der Inselhauptstadt aus dem Transferbus heraus nicht unbedingt einladend wirken. Ich wusste jedoch genau, dass dieser erste Eindruck baldigst in positive Begeisterung umschlagen würde. Mein Plan ging auf. Der freundliche Empfang in unserem Urlaubshotel, dem Bali Beach & Village, sowie der wunderschöne Ausblick auf das gewaltige Ida-Gebirge im Hintergrund sowie das türkis-blau schimmernde Kretische Meer im Vordergrund sorgten bei meiner besseren Hälfte für Begeisterungsstürme.

Nachdem wir uns schnellstmöglich unseres Reisegepäcks entledigt hatten, gab es nur noch ein Ziel: Schnorchelausrüstung klar gemacht und ab zur Badebucht. Für mich war es wie immer ein Heimkommen in die schweigende Welt des Meeres. Schnorcheln bedeutet für mich seit Jahren Tiefenentspannung und Kraft auftanken für kommende stressige Zeiten. Für meinen Partner war dieses Hobby Neuland. Aber was soll ich sagen? Es hat ihn von der ersten Minute an gepackt und mitgerissen. Nun kann er endlich meine Begeisterung verstehen und nachvollziehen. Aufgrund des immer noch 26° Grad warmen Mittelmeers machte das Erkunden der Unterwasserlandschaft und das Beobachten der Fischlein natürlich gleich doppelt soviel Spaß.

Selbstverständlich hat die Insel Kreta noch viel mehr zu bieten, als nur Bade- und Schnorchelfreuden. Und so ließen wir uns den Urlaub auch nicht verderben, als unser erster geplanter Ausflug auf die kretische Halbinsel Gramvoussa wegen einer Unwetterwarnung an der Nordküste buchstäblich ins Wasser fiel. Wir buchten kurzerhand um und fuhren statt mit dem Schiff lieber mit dem Bus rund um das Ida-Gebirge herum. Belohnt wurden wir dafür unter anderem durch beeindruckende Panoramablicke und, dank der kompetenten Reiseleiterin, durch näheres Kennenlernen der griechischen Geschichte und der Inseltraditionen.

Die erste Station unseres Ausfluges hieß Phaistos, der ehemals drittgrößten, minoischen Siedlung Kretas. Die alten Inselherrscher wussten, wo man sich niederlässt und lebt, denn der Blick von dieser Archäologischen Ausgrabungsstätte ins Umland ist atemberaubend und schwer zu beschreiben. Vom Unwetter keine Spur mehr. Über allem strahlte inzwischen die griechische Sonne.

Weiter ging es nach Matala, einem Zwischenstopp, auf den ich mich am meisten freute, da ich die Ortschaft an der Südküste bereits von meinem letzten Kretaaufenthalt her kannte. Matala, ein Dorf an der Südküste Kretas, war in den 60er Jahren eine Pilgerstädte für die Hippiebewegung. Noch heute ist dieses Flair deutlich zu spüren. In den altertümlichen Wohnhöhlen darf zwar schon lange niemand mehr nächtigen, doch der gesamte Ort strahlt südländische Gelassenheit und Lebensfreude aus. Nach einem leckeren, preisgünstigem Mittagessen in einer der zahlreichen urigen Tavernen, welche wir aussuchten weil sie den Namen "Anna & Alex" trug (wir selbst heißen Anja und Alex), machten wir die Bekanntschaft eines Akustik-Gitarre spielenden, italienischen Straßenmusikanten und schwangen zum traditionellen Sirtaki das Tanzbein.

Zeit für eine Abkühlung, denn in Matala gibt es ja gleich neben den Wohnhöhlen eine Badebucht die ihresgleichen sucht. Das Libysche Meer empfang uns allerdings nicht spiegelglatt, wie aus Bali gewohnt. Hier schien an dem Tag Poseidon seine Hand im Spiel zu haben. Wir nutzten seine eher schlechte Laune aus und veranstalteten ein lustiges Wellenbaden. Danach war es aber auch bald Zeit zum Reisebus zurückzukehren und die Fahrt ging weiter zur letzten Station dieses Tagesausfluges, dem Bergdörfchen Spili. Die Attraktion des Ortes ist ein venezianischer Brunnen, aus dessen 19 Löwenköpfen ein Quellwasser fließt, dessen Genuss zu langem Leben verhelfen soll. Wir schafften es leider nicht bis zu diesem Brunnen, da wir einen Temperatursturz von 26° Grad Celsius in Matala auf 14° Grad mit Bindfaden-Regenschauern in Matala miterleben durften und es vorzogen, im klimatisierten Reisebus zu bleiben. Ja, Kreta ist fast wie ein kleiner Kontinent, aber gerade das machte den Ausflug so interessant.

Alles in allem sind Kreta und auch der Urlauberort Bali noch genauso toll, wie ich ihn fast 15 Jahre in Erinnerung behalten habe. Fazit: Wir waren nicht zum letzten Mal hier, denn auch Alex hat das Griechenland-Fieber gepackt und er möchte noch viel mehr von Land und Leuten kennen lernen. Euro-Krise hin oder her, wir kommen wieder. Versprochen!

anonym

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