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Kreuzfahrt durch das Nordland: Schottland, Island, Spitzbergen und Norwegen hautnah erleben

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- Ein Reisebericht -


Die faszinierende Welt der Fjorde, Geysire, Eisberge und Trolle übte schon seit jeher große Anziehungskraft auf mich aus. So kam es dazu, dass mein Mann und ich anlässlich unserer Hochzeitsreise mit dem Kreuzfahrtschiff MS Albatros Richtung Schottland, Island, Spitzbergen und Norwegen in See stachen.

An einem wunderschönen Sommertag brachen wir zu unserer großen Nordlandreise auf: Wir nahmen von Bremerhaven aus Kurs auf Großbritannien. Erste Destination war die Insel Mainland, die größte der schottischen Orkney-Inseln. In den frühen Morgenstunden legten wir im dichten Nebel zu den Klängen des Rod Stewart-Klassikers „I am sailing“ in der Inselhauptstadt Kirkwall an. Die Einwohner erwiesen sich als im hohen Maße freundlich und hilfsbereit. Schwierigkeiten bereitete uns allenfalls der schottische Akzent.

Nichtsdestotrotz fanden wir unseren Weg durch das beschauliche Städtchen und besichtigten die im Zentrum gelegene St.-Magnus-Kathedrale. Das ganz in rötlichem Sandstein gehaltene Gotteshaus beeindruckte insbesondere durch seine stattliche Größe für einen vergleichsweise doch eher ländlich geprägten Ort.

Des Weiteren besuchten wir die nördlichste Whiskeybrennerei Schottlands „Highland Park“. Hier empfahl sich eine Flasche Highland Park Single Malt Scotch als Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.

Nach unserem Schottland-Aufenthalt folgte das erste Reise-Highlight: Island, die faszinierende Vulkaninsel am Rande Europas. Wir legten zunächst in der Landeshauptstadt Reykjavík an. Schon beim ersten Betreten isländischen Bodens wurde klar, wir befanden uns in einem der saubersten Länder Europas.

Von Reykjavík aus ging es per Bus ins Umland. Eine der ersten Stationen war der Gullfoss-Wasserfall. Der majestätische Wasserfall fließt über zwei Ebenen, bevor er dann gewaltig donnernd in gute siebzig Meter Tiefe hinabstürzt. Ein atemberaubender Anblick, der auch uns über die Maßen fesselte. Um die volle Pracht des Gullfoss optisch erfassen zu können, empfiehlt es sich vom Parkplatz aus in einem etwa 15minütigen Fußmarsch auf den Aussichtspunkt des Hvítá-Canyons zu gehen.

Der nächste Tagespunkt unserer Sightseeingtour war das Tal Haukadalur. Hier finden sich mit dem sogenannten „Großen Geysir“ und dem etwas kleinerem „Geysir Strokkur“ die wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten Islands. Während unserer Anwesenheit konnten wir mit dem Geysir Strokkur allerdings nur den kleineren der beiden Springquellen beobachten. Dieser bricht etwa alle fünf bis zehn Minuten aus. Wir unterschätzten beim ersten Ausbruch die Wirkung der gut zwanzig Meter hohen Wasserfontäne und mussten zum Schutze unserer Kameraausrüstung die Flucht nach hinten ergreifen. In jedem Fall bietet sich hier ein phänomenales Schauspiel, welches man unbedingt gesehen haben sollte.

Zurück in Reykjavík genossen wir von den Dächern des „Perlan“, einem modernen Wasserspeicher-Gebäude mit Restaurant, noch einen malerischen Rundblick über die Stadt bevor wir müde, aber glücklich wieder auf der Albatros einkehrten.

Einen Tag später erreichten wir Akureyri im Norden Islands. Von hier aus zieht es uns zum gut hundert Kilometer entfernten Mývatn – zu Deutsch „Mückensee“. Wie der Name schon sagt, trifft man hier zeitweise auf viele Mückenschwärme. Unsere Kabinennachbarin, eine ältere Dame, sah sich dazu veranlasst, während des gesamten Tages ein Moskitonetz als Kopfschutz zu tragen. Ein etwas skurriler Anblick – vor allem in Anbetracht dessen, dass wir an diesem Tag glücklicherweise nicht einer einzigen Mücke begegneten. Nichtsdestotrotz: Wer sich im Sommer am Myvatn aufhält, sollte sich in der Regel schon auf die unangenehmen Plagegeister einstellen. Über diese kleine Unannehmlichkeit kann man jedoch hervorragend hinwegsehen: Der paradiesische Mývatn überzeugt durch eine atemberaubende Landschaft mit sattem Grün, glasklarem Seewasser und einer unglaublichen Vielfalt an Pflanzen- und Vogelarten.

Darüber hinaus befinden sich im Umfeld des Sees einige Geothermalgebiete, in denen man die für Island charakteristischen heißen Schwefelquellen bestaunen kann. Auch hier möchte ich eine Warnung aussprechen: Es riecht zum Teil recht streng in diesen Arealen.

Bezüglich aller genannten isländischen Sehenswürdigkeiten sei abschließend noch erwähnt: Es werden keinerlei Eintrittsgelder verlangt. Auch dies stellt eine sympathische Seltenheit in Europa dar.

Auf unserer Kreuzfahrt folgte nun das Magdalenenfjord auf Spitzbergen. Der ursprüngliche Plan war, hier mit Tenderbooten an Land zu gehen. Doch ein Eisbär am Ufer durchkreuzte unser Vorhaben. Der Kapitän traf die richtige Entscheidung, aus Sicherheitsaspekten und Rücksichtnahme auf das Tier auf einen Landgang zu verzichten.

Einen Tag später holten wir unseren Landgang in Spitzbergens Hauptstadt Longyearbyen nach. Es liegt in der Natur der Sache, dass die größte Stadt auf Spitzbergen allenfalls mit einer kleinen Ortschaft in der Eifel vergleichbar ist. Doch genau diese Tatsache macht den Charme des spärlich besiedelten Bergarbeiterdorfes aus.

Als Fotomotive fielen uns besonders die vielen bunten Einfamilienhäuschen ins Auge, die einen Kontrast zur kargen Landschaft bildeten. Im „Stadtkern“ stießen wir auf ein nettes kleines Einkaufszentrum. Wir kehrten in das empfehlenswerte „Café Busen“ ein – einer ehemaligen Bergarbeiterkantine. Hier kamen wir bei Kaffee und Kuchen mit Einheimischen ins Gespräch, die interessante Anekdoten über ihre Heimat zu berichten hatten.

Weiter ging es mit dem Schiff gen Süden, wir nahmen Kurs auf das norwegische Nordkap. Es gilt als allgemein verbreitet, dass es sich beim Nordkap um den nördlichsten Punkt Europas handle. Dem ist streng genommen zwar nicht so, doch ein Besuch ist trotzdem lohnenswert. Unser Reisebus bahnte sich in den frühen Abendstunden einen abenteuerlichen Weg durch dichten Nebel. Auch oben angekommen war uns die Aussicht an diesem Tag leider aufgrund der Witterungsverhältnisse genommen. Die Weite des Meeres hinter der Nebelwand ließ sich dennoch spürbar erahnen. Wir ließen uns von Mitreisenden noch vor der berühmten Weltkugel an der Spitze des Nordkaps ablichten, bevor wir uns in den Souvenirläden der Nordkaphalle aufwärmten. Ich kaufte hier noch die obligatorische Trollfigur – für meinen Mann purer Kitsch, für mich ein norwegisches Must-Have.

Zu guter Letzt besuchten wir noch die südnorwegische Hafenstadt Bergen. Leider fiel dieser Aufenthalt aufgrund einer Erkältung meines Mannes nur sehr kurz aus. Wir hatten jedoch noch schnell Gelegenheit zu einer Fahrt mit der weltbekannten Standseilbahn Fløibanen, mit der wir in 320 Meter Höhe hinauf fuhren. Schon während der Fahrt erfreuten wir uns bei diesmal sonnigem Wetter am Anblick der historischen Hansestadt bevor es dann auch schon gleich wieder runter zum Schiff ging.

Überwältigt von den vielen Reiseeindrücken erreichten wir Bremerhaven. Hinter uns lag eine lohnenswerte Kreuzfahrt, die wir in jedem Fall spätestens zu unserer Silberhochzeit in 25 Jahren wiederholen werden.

Anonym

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