Einfach mal ein paar Tage raus aus dem Alltag, die Seele baumeln lassen und dem Element Wasser nahe sein: dafür ist ein Kanu-Urlaub wunderbar geeignet. Und dabei müssen es gar nicht die einsamen Seen Kanadas sein, auch der deutsche Nordosten hält ein kleines Naturparadies bereit. Zwischen Rheinsberg und Wesenberg liegen eine Vielzahl miteinander verbundener kleiner Seen, ein Paradies für Wasserwanderer.
Genau dorthin zog es meinen Mann und mich, um drei Tage lang Stress und Hektik hinter uns zu lassen. Gepackt war schnell, wussten wir doch ziemlich genau, was wir für einen Kanu-Urlaub brauchen würden. Ein Zelt, Isomatten, Schlafsäcke, der bewährte Campingkocher, ein paar Lebensmittel, Regenkleidung aber auch die Badesachen durften nicht fehlen, genau so wenig wie eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, denn die Intensität der Sonnenstrahlung auf dem Wasser ist nicht zu unterschätzen.
Der Startpunkt unserer Tour sollte Wustrow sein. Beim Kanuverleih "Kanuhof Wustrow" mieteten wir einen Canadier für drei Tage; im Preis inbegriffen waren eine wasserdichte Tonne und zwei Packsäcke, eine detaillierte Karte mit den Wasserwegen und natürlich Paddel und Schwimmwesten. So ausgerüstet gelang es uns doch tatsächlich, alle unsere Habseligkeiten wasserdicht zu verpacken. Mit Hilfe eines zweirädrigen Bootswagens beförderten wir unser vollgepacktes Kanu an die Einsetzstelle am Plätlinsee - und nun konnte es losgehen!
Vor uns lag in seiner ganzen Weite einer der schönsten Seen unserer Tour. Als Naturschutzgebiet ist der See für Motorboote gesperrt, Paddler dürfen ihn befahren, sind aber angehalten, in einem mit Tonnen markierten Bereich zu bleiben. Wer ruhig ist und Glück hat, der sieht vielleicht sogar einen Seeadler auf Fischfang, befindet sich doch auf einer Insel im Plätlinsee ein Horst dieses in Deutschland sehr selten gewordenen Vogels.
Nachdem wir unseren Takt beim Paddeln gefunden hatten, steuerten wir flott auf das andere Ende des Sees zu, wo der Eingang zur Schwaanhavel liegen sollte. Ein ganz schmaler Bach, der in vielen Kurven unter tief hängenden Ästen hindurchfließt und unsere Steuerkünste mit dem Kanu auf die Probe stellte. Nach diesem Stück wurde es dann belebter, wir paddelten zwischen Motorbooten und anderen Kanus über die Havel, durch einen Kanal und kleinere Seen, machten bei einer Fischräucherei Rast und begaben uns langsam auf die Suche nach einem Campingplatz. Die Campingplätze an der Mecklenburger Seenplatte sind größtenteils auf Wasserwanderer eingestellt, haben eine Anlandestelle für Kanus und eine Wiese für Zelte. Einzelne Wasserwanderer kommen immer unter, Reservierungen sind nur für Gruppen notwendig.
So schön wie der erste Tag verliefen auch die nachfolgenden zwei, selbst wenn das Wetter nicht immer mitspielte. Aber gut ausgerüstete Wasserwanderer vertragen den einen oder anderen Schauer.
Gut erholt und sonnengebräunt trafen wir am dritten Tag nach einem zauberhaften Rundkurs wieder in Wustrow ein. Fazit: So ein Kanu-Kurzurlaub auf den Mecklenburger Seen lässt sich leicht einschieben, bedarf wenig Vorbereitung und macht glücklich!
Anonym
Rheinsberg
Wesenberg
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