Nach einem 18-stündigen Flug landeten meine Freundin und ich endlich in Santiago de Chile. Unsere Reise endete hier allerdings nicht, sondern es ging nach einem kurzen Aufenthalt weiter nach Punta Arenas. Noch einmal hieß es 4 Stunden im Flugzeug ausharren. Aber das "Ende der Welt" ist eben nicht so schnell erreicht...
Nach der Ankunft in Punta Arenas, freute ich mich auf eine heiße Dusche und leckeres Essen. Ein guter Freund, der beruflich vor Ort zu tun hatte, holte uns ab und brachte uns in ein schönes Zimmer, mit Blick auf die Anden. Unser Urlaub in Patagonien konnte nun beginnen. Für die nächsten Tage stand ein Besuch des Nationalparks "Torres del Paine" auf unserem Programm. Von hier aus flogen wir nach Ushuaia, ans südliche Ende Argentiniens. Zum Abschluss der Reise erwarteten uns die Falkland-Inseln.
Den nächsten Tag verbrachten wir mit Ausruhen. Der lange Flug hatte uns geschlaucht und wir sahen uns ein wenig in Punta Arenas um. Die Stadt, mit ihren bunten Häusern ist nicht groß aber sehenswert.
Mitten in der Nacht fuhren wir nun zum Nationalpark „Torres del Paine“. Unser Weg führte auf einer langen, einsamen Landstraße durch eine wunderschöne Landschaft nach Puerto Natales. Nach einem kurzen Aufenthalt, fuhren wir weiter. Von Punta Arenas nach Puerto Natales waren wir ca. 6 Stunden unterwegs.
Nach ca. 3 weiteren Stunden erreichten wir den Nationalpark und legten am Lake Pehoe unsere heutige Pause ein. Wir bezogen unser Refugee im Nationalpark und vertraten uns noch ein wenig die müden Beine, bevor wir todmüde ins Bett fielen.
Am nächsten Morgen ging es weiter zum Lake Grey. Dort bestaunten wir den Grey Glacier und wanderten ein wenig entlang des Bergmassivs „Torres del Paine“. Die Höhenmeter sind nicht zu verachten. Je nachdem, wo man hin will. Der Nationalpark "Torres del Paine" ist wirklich wunderschön. Wir genossen immer wieder den grandiosen Blick auf die Anden.
Der Park ist übrigens sehr gut ausgebaut. Es gibt zahlreiche Wanderwege und Campingplätze. Ein Vorteil für uns war, dass man etliche Sehenswürdigkeiten mit dem Auto erreichen konnte. Da wir nicht allzu viel Zeit hatten, war das die beste Lösung für uns, auch wenn wir nicht viel wandern konnten. Immer wieder bewunderten wir die sich uns eröffnenden Blick auf die grandiose Bergwelt. Wir hatten großes Glück mit dem Wetter. Neben ein paar kleinen Schauern, hatten wir kaum Wind und meist Sonne. Wir übernachteten heute auf einem Campingplatz.
Zum Abschluss unseres Aufenthalts, im Norden Patagoniens, fuhren wir zum Perito Moreno Gletscher. „Wow“! Auch hier war ich restlos begeistert. Der Gletscher ist ständig in Bewegung und wächst sogar noch (ungefähr einen Meter pro Tag), was dazu führt, dass man sehr oft sieht, wie Teile des Gletschers abbrechen. Ein faszinierendes Naturschauspiel und unheimlich schön. Gerne hätten wir eine Gletscherwanderung unternommen, jedoch waren alle Gruppen heute schon voll. Schade.
Nach unserem Aufenthalt hier, fuhren wir am Abend nach El Calafate, wo wir in einem netten kleinen Hotel die Nacht verbrachten. Ein schöner Tag neigte sich dem Ende.
Am nächten Tag wartete unser Flugzeug nach Ushuaia. Die Stadt, die sich offiziell das „Ende der Welt“ nennt. Direkt von den Anden und dem Meer umgeben, bekommt man hier das raue Wetter richtig zu spüren. Wir erlebten heute alle 4 Jahreszeiten an einem Tag. Nach einem Ausflug zum Hafen Ushuaias, gingen wir eine Kleinigkeit essen und danach zurück in unser Hotel.
Am nächsten Morgen machten wir einen Ausflug zum Nationalpark "Tierra del Fuego" (Feuerland). Der Nationalpark ist zwar kleiner als "Torres del Paine" und es gibt auch nicht so viele Gletscher aber auch "Tierra del Fuego" hat seinen ganz besonderen Reiz und sollte unbedingt in einen Patagonien-Urlaub eingeplant werden.
Die letzten Tage verbrachten wir nun auf den Falkland-Inseln. Die Anreise gestaltet sich nicht so leicht, da es keine permanente Flugverbindung gibt und die Inseln bei schlechtem Wetter gar nicht bereist werden können. Glücklicherweise war uns das Wetter hold und der Flug wurde durchgeführt. Die Artenvielfalt der Falkland-Inseln ist atemberaubend. Vor allem wollte ich aber wegen den Pinguinen hier hin.
In Stanley angekommen, holte uns unser Fahrer vom Flughafen ab und brachte uns in unser Hostel. Wir packten in aller Ruhe aus und gingen danach etwas essen. Heute blieben wir in der Gegend. In der Nähe von Stanley befindet sich die „Gypsy Cove“. Da auf den Falklandinseln noch sehr viele Überbleibsel aus dem Krieg zu finden sind (u.a. auch Minen) verließen wir uns hier lieber auf einen einheimischen Fahrer, der die Gefahren kannte und wusste, wie weit man an die Magellanpinguine herangehen und wohin man gefahrlos fahren konnte. Erstaunlich, wie viele Pinguine sich am Strand tummelten. Der Strand darf übrigens nicht betreten werden, aufgrund der Minengefahr.
Am nächsten Tag flogen wir nach "Sea Lion Island". Auch hier gibt es keine gewöhnliche Flugverbindung, wie wir sie kennen. Für die Flüge zwischen und auf den Inseln ist die "Falkland Islands Government Air Service" verantwortlich. Kleine, rote Flugzeuge bringen die Passagiere von A nach B. Allerdings ist eine vorherige Reservierung erforderlich.
Auf "Sea Lion Island" leben - wie der Name schon sagt - Seelöwen. Die Insel beherbergt aber auch ganz viele, verschiedene Pinguinarten. Wir nahmen uns viel Zeit, genossen den herrlichen Blick auf den Atlantik und die Pinguine, die fröhlich am Strand entlang watschelten.
Zum Schluss unserer Reise flogen wir noch auf die West Falklands und dort nach Saunders Island. Wir reisten zum "Neck". Das "Neck" ist ein Sandstreifen, der zwei Inseln verbindet. Zahlreiche Pinguine tummeln sich hier. Unter den Rockhoppers-, Gentoo- und Magellan-Pinguinen, konnten wir auch viele Albatrosse und Kormorane entdecken. Der ganze Strand ist voll mit Pinguinen und auf den Inselbergen sieht man etliche Pinguine brüten. Die Tiere laufen pausenlos zwischen dem Strand und den Nestern hin und her und "unterhalten" sich lautstark. Sie sind überhaupt nicht scheu und man sich ihnen bedenkenlos nähern. Das Wetter auf den Falklands ist allerdings sehr rau. Trotz Sonnenschein herrschte fast immer ein sehr starker Wind.
Somit neigte sich unser selbstorganisierter Urlaub dem Ende entgegen. Auf den Falkland-Inseln und auch in Patagonien hätten wir weitaus mehr Zeit verbringen können.
N. Wyskok
Saunders Island
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