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Pietra Ligure - Italien mit allen Sinnen genießen

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- Ein Reisebericht -

Den letzten Sommerurlaub verbrachte meine Familie in Italien, besser gesagt in der Region Ligurien. Reiseziel war das traumhafte Städtchen Pietra Ligure. Nach stundenlangem Blättern in etlichen Reisekatalogen sowie einigen Schweißtropfen später konnten wir uns gemeinsam für das Hotel "Ca Ligure", oberhalb von Pietra Ligure im Stadtviertel Ranzi, entscheiden. Ranzi liegt auf dem Chiapparo-Hügel und bietet einen atemberaubenden Panoramablick über die Mittelmeerküste und die Stadt.

Unsere Ankunft am späten Vormittag wurde mit Sonnenschein und einem freundlichen Lächeln der Dame an der Rezeption des historischen alten Familienhotels begrüßt. Das Hotelzimmer war zwar schlicht eingerichtet, aber absolut sauber und die Aussicht vom großen Balkon aus war grandios, besonders in den sommerlichen Abendstunden. Der wunderschöne Garten mit Poolanlage begeisterte nicht nur unsere Kinder, denn wir waren angenehm überrascht, als wir feststellten, dass wir uns keinen Liegestuhl erkämpfen müssen, wie in anderen Hotelanlagen üblich. Das Frühstücksbüffet war reichhaltig und umwerfend, sofern man es bis 10 Uhr geschafft hatte, am Tisch zu sitzen. Mittags gab es kleine Snacks und Pasta oder frische Salate. Zur Hotelbuchung gehörten Sonnenschirme und bequeme Liegen, die für Hotelgäste am Strand reserviert wurden.

Das Schönste an Pietra Ligure ist die Tatsache, dass hier vorrangig italienisch gesprochen wird und man auch wirklich das Gefühl bekommt, in einem anderen Land zu sein. Hier ist Italien noch Italien. Dieses schöne Fleckchen Erde hat eine Menge zu bieten. Auch ohne Auto lässt sich Pietra Ligure gut erreichen, da die Busse viermal täglich in die Stadt fahren. Neben einem herrlichen Sandstrand, der circa drei Kilometer vom Familienhotel entfernt liegt und von Palmen umsäumt ist, bietet Pietra Ligure eine schöne historische Altstadt und eine Fußgängerzone, wo das Leben pulsiert. Hier sorgen Straßenkünstler und Musiker für Stimmung und leuchtende Augen.

An einem Nachmittag statteten wir der Pfarrkirche St. Nikoló di Bari einen Besuch ab und waren fasziniert von den Kunstwerken sowie dem davor liegenden Marktplatz. Noch besser gefiel uns allerdings der Palast Leale-Franchelli mit seinen beeindruckenden Fresken aus einem frühen Jahrhundert und einer großen Porzellansammlung. Unsere Kinder ließen sich, wenn auch stöhnend, dazu herab, uns zu begleiten. Dafür durften sie abends, in unserer Begleitung, in einer Open-Air-Diskothek tanzen und sich über uns lustig machen. Der Abend war auch für uns alte Hasen ein echtes Erlebnis und bunte Cocktails sorgten für entsprechende Stimmung.

Wer Hotelurlaub in Pietra Ligure macht, sollte mobil sein, um Tagesausflüge unternehmen zu können. Wir besuchten beispielsweise Alassio, circa zwanzig Kilometer von Pietra Ligure entfernt. Mit dem Leihwagen oder dem eigenen Auto ein Katzensprung. Alassio verfügt über eine Vielzahl an kulturellen Sehenswürdigkeiten, wobei uns das Muretto am meisten beeindruckte. Eigentlich war das Muretto ehemals eine ganz einfache Mauer, bis der Maler Mario Berrino die Mauer durch Ornamente verschönern wollte. Heute befinden sich dort unzählige bunte Kacheln mit Unterschriften berühmter Künstler, Sportler und Persönlichkeiten. Kaum zu beschreiben ist der fast weiße Sandstrand. Ein Traum für Wasserratten. Man behauptet, dass dieser Strand nicht nur zu den Besten der Welt gehört, sondern dass der dortige Sand heilende Wirkung für die menschliche Haut besitzt. Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass Alassio eine interessante Stadt ist, die einen Tag in Lichtgeschwindigkeit vergehen lässt.

Ein besonderes Highlight unserer Reise war der Besuch einer Tropfsteinhöhle in Toirano, etwas oberhalb von Pietra Ligure. Insgesamt soll es siebzig verschiedene Grotten in Ligurien geben, wovon allerdings nur zwei für neugierige Touristen geöffnet sind. Pro Person zahlten wir circa neun Euro Eintritt, die es mit Sicherheit wert waren. Die Kinder fanden es atemberaubend und spannend zugleich und mir war ein wenig mulmig zumute, als ich die Kratzspuren von Bären an den Felswänden betrachtete. Die Neandertaler sollen dort gelebt haben und anscheinend hatten sie Gesellschaft, zumindest zeugen die Spuren an den Wänden davon. Ob Haustier oder ungewollter Besucher, lässt sich heute wohl nicht mehr feststellen. Nein, Spaß beiseite, es war beeindruckend. Mein Mann schwärmt noch heute vom Anblick der gläsern scheinenden Stalagmiten und Stalaktiten, die eine bizarre Landschaft darstellten. Den Abschluss des Ausflugs bildete ein Besuch des Museums "Preistorico della Val Varatella", welches Höhlenfundstücke zur Besichtigung beherbergt.

Neben Shoppingtouren quer durch kleinere Städte in der Nähe von Pietra Ligure, beispielsweise Albenga oder Loano, testeten wir natürlich einige Restaurants, um Italien nicht nur zu sehen, sondern auch zu riechen und zu schmecken. In der Nähe unseres Hotels befand sich eine sehr gute Trattoria, das "Da Piero", mit landestypischen Speisen, welches uns sehr gut gefallen hat. Doch auch das Restaurant "Il Cappano", ebenfalls in Ranzi, ist einen Besuch wert. Neben einem gemütlichen italienischen Ambiente, wunderschönen Steinwänden und einer einladenden Außenterrasse, sind die Gerichte, zumindest die, die wir getestet haben, richtig gut. Auch in der Stadt findet man an vielen Ecken tolle Restaurants, wobei es keine gab, die uns nicht gefallen hätte. Pizza schmeckt nun einmal im richtigen Land doppelt gut, meinten unsere Kinder, doch auch die Fischgerichte waren göttlich. Eine Pizza, beispielsweise im "Al Castello", kostete zwischen vier und acht Euro und wurde frisch im Holzofen zubereitet.

Ligurien lädt zum Klettern und Wandern ein, doch auch Biker kommen hier auf ihre Kosten. Wunderschöne Gebiete mit Olivenbäumen und der Duft von wild wachsenden Kräutern verzaubern jeden Spaziergänger. Wanderkarten erhält man bei der Touristeninformation. Von Ranzi aus führt ein Wanderweg zum Berg Monte Carmo, vorbei an kleinen Kapellen, Weideflächen und Felsen. Hier braucht man Puste, aber die Landschaft ist jeden Schweißtropfen wert.

Ein Hotelurlaub in Pietra Ligure ist eigentlich für alle Altersklassen geeignet, vor allen Dingen, wenn die Ferienzeit Entspannung und Spaß bringen soll. Wir können abschließend sagen, dass wir diese Tour mit Sicherheit noch einmal wiederholen werden, da wir viele Ecken der wunderschönen Riviera mangels Zeit nicht besuchen konnten. Fest steht jedenfalls jetzt schon, dass wir wieder im "Ca Ligure" bei Familie Rembado residieren werden, denn dort wird der Gast zum Familienmitglied. Und außerdem bietet niemand so gute Ausflugstipps wie die Rembados, die jeden Grashalm Liguriens zu kennen scheinen.

mysterie34

Toirano

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