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Selbstorganisierter Urlaub in Manila

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- Ein Reisebericht -


Zu den beliebtesten oder besser zu den am häufigsten besuchten Reisezielen der Deutschen zählen die Philippinen nicht, und genau deshalb ist mein selbstorganisierter Urlaub in Manila seine Erfahrung mehr als wert gewesen. Allein schon der Flug ist eine Erfahrung für sich: Hier ist man nicht innerhalb von zwei bis drei Stunden von jedem deutschen Flughafen am Urlaubsort und muss nur noch schnell zum Hotel. Stattdessen ging mein Flug von Frankfurt ab, was allein schon eine Zugfahrt von drei Stunden erforderte. Von da aus ging es zunächst mit der Lufthansa nach Singapur und von dort aus mit "Philippine Airlines" weiter bis nach Manila, der Hauptstadt. Mindestens 17 Stunden sitzt man so allein im Flugzeug und an Flughäfen.

Schon im Landeanflug über Manila, der mindestens 20 Minuten dauerte, ließ sich erahnen, was mich nach dem Aussteigen aus dem Flieger erwarten würde. Glücklicherweise wurde ich von guten Freunden, die dort leben und mir meine Unterkunft stellen würden, abgeholt. Es ging nun mit dem Auto runter vom Flughafengelände und auf eine dreispurige Schnellstraße. Hierunter darf man jedoch nicht verstehen, was wir von deutschen Autobahnen kennen: Hier wird weniger nach der Straßenverkehrsordnung gefahren, sondern mehr nach dem "Dort lang wo Platz ist" -Prinzip. Schließlich hat man nicht umsonst eine Hupe! Zur Kräftigung ging es erst mal zur nächsten Shopping Mall, bei deren Betreten jeder auf Waffen untersucht wird. Das Gerücht, Philippinos seien fast ausschließlich schlanke Reisesser, hat sich hier schnell als unwahr herausgestellt: Fast-Food Läden ohne Ende. Für Menschen aus einer "anderen Welt" wie mich das erste Symbol von Heimat in der Ferne, für landestypische kulinarische Köstlichkeiten würde später noch genug Zeit sein. Gut zu wissen wäre hier auch gewesen, dass man auf dem Weg zum WC immer ein 5 Peso Stück dabei haben sollte, denn Toilettenpapier ist in dieser typischen philippinischen Mall nicht dort, wo wir es kennen, sondern muss vorab an einem Automaten im Vorraum gekauft werden. Und es wandert in den Müll, statt einfach weggespült zu werden. Nun ging es zur freundeseigenen Unterkunft, die etwas abseits gelegen war. Menschengetose war hier nur dumpf in etwas Entfernung zu hören, dazu leichtes Motorengeklapper, Hundegebell und fremde Gerüche, die ich nicht einmal definieren konnte.

Am nächsten Tag ging es mit Jeepneys nach Divisoria, eines der ärmsten Schwarzmarktviertel Manilas. Jeepneys sind kleinere Busse, die eher nach angemalten Blechbüchsen anmuten. Dennoch versprühen sie ihren eigenen Charme, man kann überall ein- und aussteigen und zahlt pro Fahrt lediglich 8,5 Peso, also knapp 10 Cent. Preise, von denen man unserorts nur träumen kann. Am Tag sind es im September etwa 36 Grad gewesen, im Jeepney noch heißer. Den ersten tiefen Atemzug nach dem Aussteigen hat man dennoch fast wieder bereut. Der schwüle Geruch nach Schweiß, Urin, Abgasen, Fisch und Fleisch vom Markt kroch regelrecht um die schmutzigen, geschwärzten Häuser. Die Straßen sind dort nicht befestigt, tiefe Schlaglöcher in Pfützen getränkt. Eines der Klischees stimmt jedoch: Die Menschen dort lächeln, trotz der Umgebung sieht man kein missmutiges Gesicht. Sobald man eine der Shopping Malls betritt, wird der "Kulturschock" urplötzlich wieder beendet, denn plötzlich befindet man sich in einem angenehm klimatisierten, hochmodernen Gebäude.

Neben vielen weiteren kleinen und großen Erlebnissen ähnlicher Art waren die Tage in Puerto Galera herausragend. Mit einem Boot, das nach westeuropäischen Ansprüchen mehr eine Bretterschale als ein Boot war, ging es bei unruhigem Seegang auf diese Insel. Dort angekommen ging es erneut per Jeepney bis zum White Beach und das dortige Resort, welches für nur 700 Pesos am Tag einwandfreie Zweierzimmer und sogar eine Bambusterrasse bieten konnte. Am Tage kamen die Händler, die sich durch Massagen, Obst und sonstige Kleinigkeiten ein paar Pesos verdienen wollten, bis auf die Terrasse - sofern man nicht schon dem Ersten klar machte, dass man auf ihn zukäme, sofern man Interesse habe. In unmittelbarer Nähe gab die ein oder andere romantische Strandbar, in der Einheimische bis spät in die Nacht ausgelassenen das Leben feierten.

Alles in allem war dies eine Reise in eine ferne Welt, die man nicht alle Tage sieht. Keinesfalls möchte ich diese vielen kleinen Erlebnisse missen. Flugdauer- und preis machen Manila natürlich nicht zum Urlaubsziel für einen Wochenendtrip. Doch auch wer kein Abenteurer ist und mehrere Wochen Zeit findet, wird hier jede Menge erleben und entdecken können. Gewohnte Entspannungstage am Strand inklusive.

Aurel

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