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Selbstorganisierter Urlaub nach Den Haag im September

Jederzeit
1 Person
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- Ein Reisebericht -

Es ist wirklich von Vorteil, wenn man in einem anderen Land Verwandte wohnen hat. So wollten auch mein Bruder und ich es uns zu Nutzen machen, dass unsere Tante in die Niederlande geheiratet hatte.

An einem verlängerten Wochenende im September beschlossen wir der direkt an der Nordsee gelegenen Stadt Den Haag einen Besuch abzustatten. Wir fuhren am Donnerstag Mittag von zu Hause los und trafen – leider – pünktlich zum Feierabendverkehr in der Hauptstadt der Südprovinz Hollands ein.

Nach einer guten halben Stunde Stau erreichten wir dann endlich unseren Zielort. Die kleine Scheveninger Wohnung meiner Tante. Wir wurden direkt mit warmen Essen bewirtet, wie es für niederländische Verhältnisse üblich ist. Denn hier wird abends die Hauptmahlzeit serviert, während es mittags dafür Kaffee und Kuchen gibt. Nach einem leckeren Hühnchen mit Pommes machten wir uns auf den Weg zum Strand. Dabei durchquerten wir die kleine Mall neben dem stattlichen Kurhaus (1894–97 erbaut) und genossen die frische stürmische Brise, die über die Promenade hinwegfegte. Die Hauptattraktion, die 381 m lange Seebrücke mit Aussichtsturm, wollten wir uns aber noch für einen anderen Tag aufheben. Somit beendeten wir erst einmal unseren Verdauungsspaziergang und streunten noch ein bisschen durch die Straßen von Scheveningen, die gesäumt sind von villenartigen Häusern in antiken Baustilen.

Am nächsten Morgen galt unser erster Besuch wieder der Strandpromenade. Wir sahen uns ein wenig in den hiesigen Geschäften um, natürlich immer im Hinterkopf, dass man all die angebotenen Waren in der Stadt wesentlich günstiger erstehen kann. Schließlich blieben wir dann aber doch in einem kleinen Chinaladen hängen, der unter anderem sehr schöne und preiswerte Notizbücher führt.

Als wir wieder die Straße betraten, hatte sich das Wetter weiter verschlechtert und wir beschlossen dem hiesigen Riesenaquarium – dem Sea Life – einen Besuch abzustatten. Attraktion des Meeresmuseums ist das Rochenbecken, in dem man die raue Haut der im Atlantik vertretenen Meeresrochen berühren kann. Aber auch andere Meereslebewesen, wie die in dem Tunnelbecken befindlichen 2-Meter-Aale sind wirklich sehenswert. Zudem hat das Sea Life jedes Jahr eine neue Besonderheit zu bieten. Welche das im Jahr dieser Reise war, weiß ich allerdings nicht mehr genau. Die Eintrittspreise sind mir ebenfalls entfallen, aber inzwischen kostet eine Erwachsenenkarte 15 € und eine Kinderkarte 10 €.

Nach dem Besuch des Aquariums setzten wir unseren Strandbummel fort, aßen ein paar Krabbenbrötchen zu Mittag und nahmen dann auch den Pier in Angriff. Der Besuch der Seebrücke kostete damals Eintritt. Wie das heute ist, weiß ich nicht genau, aber zur Zeit (2011) wird wohl sowieso die Promenade komplett erneuert. Damals war der Ausblick über die Nordsee, aber auch in die andere Richtung, über das Küstenbild der Stadt Den Haag, den Preis jedenfalls wert. Im Sommer finden hier von der Aussichtsplattform auch Bungeesprünge statt, die Saison war in unserem Besuchsjahr aber gerade zu Ende.

Nach dem Pierbesuch gingen wir in südwestlicher Richtung weiter und bogen in die Keizerstraat ab, um in den dortigen günstigen Geschäften zu stöbern. Anschließend folgten wir der Promenade bis zum Fischerei-Hafen. Im hiesigen Fischrestaurant kann man sich fangfrischen Nordseefisch bestellen. Wir gaben direkt einen großen Fischteller in Auftrag, den wir anschließend im mit Stuck, Kamin und Erker versehenen Appartment meiner Tante verspeisten.

Am Samstag statteten wir dann dem Miniaturpark Madurodam einen Besuch ab. Hier sind zahlreiche touristische Attraktionen der Niederlande im Maßstab 1:25 nachgebaut. Leider wachsen die Preise genauso schnell, wie die hier dargebotene Liliputanerwelt. So kostet der Eintritt inzwischen 14,50 € für Erwachsene und 10,50 € für Kinder von 3-11 Jahren. Bei schönem Sonnenwetter bietet die Miniaturlandschaft, die mit ihren vielen animierten Details, wie eine riesige Modelleisenbahn wirkt, aber ein ansehnliches Ausflugsziel.

Beim anschließenden Stadtbummel in der City Den Haags kamen unsere Urlauberherzen auch nicht zu kurz. Die Stadt hat wirklich viele Geschäfte für jeden Bedarf und vor allem Textilien können hier sehr günstig erstanden werden. Nachdem wir unsere Schnäppchen wieder nach Scheveningen gebracht hatten, stand noch das gigantische 3-D Kuppelkino Omniversum auf dem Tagesplan. Hier werden vor allem spannende und interessant erzählte Naturdokumentationen gezeigt. Doch durch den Kuppeleffekt und das geniale Soundsystem übertrifft das Lichtspielhaus alle Erwartungen und ist mit 9, 85 € für Erwachsene und 7, 75 € für Kinder für ein 3-D-Kino wirklich günstig.

Zum Abendessen gab es dann noch ein surinamisches Gericht namens roti. Das sind dünne Getreidefladen, die man sich zusammen mit Gemüse und Hühnchenfleisch frei Haus liefern lassen kann. Das Ganze wird per Hand gegessen und man kann es sich je nach Bedarf mit dem lecker-scharfen Sambal nachwürzen.

Was die kulinarische Qualität angeht, ist Den Haag sowieso etwas für Gourmets. Das hier gebotene internationale Angebot reicht von asiatischer Kochkunst, über gute Italiener, Griechen, bis hin zu der eben erwähnten südamerikanischen Küche. Lediglich die typisch holländische Kochweise ist nicht zu empfehlen. Allenfalls gute Pommes kann man bei den Niederländern bekommen, doch ansonsten greift man doch lieber auf die reichlich vorhandenen ausländischen Lokalitäten zurück.

Mit dem Sonntag war dann schon unser Abreisetag gekommen. Nach einem langen erholsamen Schlaf machten wir uns gegen 11 Uhr auf die Heimreise per Auto.

Von einem solch erfüllten selbstorganisierten Den-Haag-Urlaub kann man wirklich einiges an neuen Erfahrungen, aber auch preiswerten Klamotten mit nach Hause nehmen. Es war sicher nicht das letzte Mal, dass ich diese schöne Stadt besucht habe.

Scheveningen

Anonym

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