Im Februar war es endlich soweit! Seit ich als junges Mädchen den Film "Cocktail" mit Tom Cruise gesehen hatte, war mein größter Wunsch nach Jamaika zu reisen. Gemeinsam mit meiner besten Freundin wurde diese Reise zu einer der außergewöhnlichsten Reiseerfahrungen meines Lebens. Da wir Gruppenreisen gar nicht ausstehen können, haben wir unseren Urlaub auf Jamaika selbst organisiert.
Am Flughafen in Montego Bay angekommen, übernahmen wir unser Mietauto und fuhren zum Hotel, wo wir die ersten beiden Nächte verbrachten um den Jet-Lag zu verdauen.
Bewaffnet mit sämtlichen Bob Marley-CD´s starteten wir am 3. Tag unsere persönliche Rundreise in Richtung Ocho Rios.
Der Weg führte uns bis Falmouth, von wo aus wir die Abzweigung Richtung Bob Marley Mausoleum nahmen. Ich möchte diese „Sehenswürdigkeit“ gerne ausführlich schildern, da wir so etwas noch nie erlebt hatten:
Schon die Landschaft landeinwärts war wunderschön. In Nine Mile angekommen, wurden wir von einer ganzen Gruppe Jamaikaner bis zum Geburtshaus Bob Marleys geleitet, wo die Herren uns versprachen für eine kleine Spende auf unser Auto aufzupassen.
Das Bob Marley Geburtshaus und Mausoleum haben uns umgehauen, weniger wegen seiner Pracht oder Größe, sondern vielmehr aufgrund der Art und Weise wie die Führung dort vonstatten ging.
Gleich beim Eingang konnte man Ganja (jamaikanisch für Marihuana) erwerben. Unser Blick fiel in den Innenhof, wo schon eine kleine Gruppe äußerst entspannter Menschen wartete.
Obwohl wir ausschlugen, durften wir trotzdem an der Führung teilnehmen. Herr Joseph begrüßte uns und machte uns klar dass wir hier quasi auf heiliger Erde standen. Außer zwei Zimmern und dem Mausoleum, um das man sogar herumgehen durfte, gibt es nichts zu sehen. Trotzdem ist Nine Mile eine Reise wert: die Art und Weise wie dort Bob Marley als Heiliger verehrt wird ist absolut prägend. Alle paar Minuten stimmte Joseph eines der Lieder des Volkshelden an und alle stimmten mit ein. Gänsehaut-Gefühl pur!
Anschließend fuhren wir noch zu den Dunn´s River Falls, einer der Hauptattraktionen des Landes, wo sich der Fluss 200m tief über viele Kaskaden in die Tiefe stürzt. Der Wasserfall wird von unten erklommen, in den Becken darf auch gebadet werden. Leider waren Unmengen von Menschen dort, was nach der Entspanntheit von Nine Mile etwas anstrengend war.
Die Nacht verbrachten wir in Ocho Rios, von wo aus wir am nächsten Tag einen geführten Ausflug nach Kingston buchten. Im Bus erfuhren wir viele Details über Jamaika und die Jamaikaner, Informationen die wir in keinem Reiseführer gefunden hätten.
Angekommen in Kingston, besuchten wir im Zuge einer Stadtrundfahrt das Aufnahmestudio von Bob Marleys Sohn Ziggy sowie das Bob Marley Museum. Unsere Erwartungen ob des Erlebnisses des Vortages waren groß, wir wurden aber enttäuscht. Das Museum steht im krassen Gegensatz zum Geburtshaus, hier wurden die Besuchergruppen richtiggehend abgefertigt.
Auch die Jack Hills Road fuhren wir hinauf, von dort hat man einen tollen Blick auf die Stadt. Die letzte Station war Devon House, ein klassizistisches Herrenhaus inmitten eines kleines Parks.
Die nächsten Tage verbrachten wir damit, die Küste Jamaikas entlangzufahren. Wir blieben an kleinen Stränden zum Baden stehen und genossen die Landschaft.
Schließlich kamen wir nach Milk River Bath, wo es eine radioaktive Quelle gibt. Wir checkten im Milk River Bath Hotel ein und probierten die Bäder aus, anscheinend sind diese hilfreich bei Rücken- und Kopfschmerzen. Wir haben davon nichts bemerkt, in unserer Urlaubs-Hochstimmung waren wir sowieso überglücklich.
Über den malerischen Aussichtspunkt Lover´s Leap und Black River, wo wir eine Bootstour machten, fuhren wir bis nach Treasure Beach. Dieser Strand wird seinem Namen wahrlich gerecht, das Faszinierende ist weniger die Schönheit des Ortes, als die Ursprünglichkeit, die einem dort begegnet. Ein wahrer Schatz in Zeiten der Touristenhochburgen!
Über Y.S. Falls, einem weiteren wunderschönen Wasserfall, gelangten wir zum letzten Stopp unserer Reise, nach Negril. Der 11 km lange Strand ist der längste auf Jamaika, weißer Sand und türkisblaues Meer erklären warum so viele Touristen Negril als Urlaubsziel wählen. Wir mieteten uns ein Zimmer in einem der kleinen Hotels und genossen die letzte Tage auf dieser Trauminsel. In „Josephs Cave Bar“, wo es nicht nur angeblich die beste Pina Colada der Insel gibt, ließen wir diesen wunderschönen Urlaub auf Jamaika ausklingen.
Fazit: traumhafte Strände, wunderschöne Landschaft, einzigartige Gastfreundschaft und fast unberührte Orte. Eines steht auf jeden Fall fest: Jamaika, wir kommen wieder!
Maria Z.