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Seoul - Seele Asiens

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- Ein Reisebericht -


Ein Kurztrip um die halbe Welt und Eindrücke, die ein Leben lang halten, das bekommt man als beste Freundin einer Stewardess für einen Apfel und Ei, in diesem Fall war das Ziel die Hauptstadt Südkoreas: Seoul.

Seoul

Als mir meine Freundin Seoul vorschlug als mein erstes Reiseziel, zu dem ich sie begleiten sollte, war mir kaum bewusst, wo das liegt. Hauptstadt von Südkorea? Ist das nicht gefährlich da? Nein, nein, versicherte sie mir, gefährlich ist es in Nordkorea, da fliegen wir ja nicht hin, Südkorea ist toll, eine asiatische Perle. In Fernost war ich bisher noch nie, also vertraute ich ihr einfach, sie musste es ja wissen!

Der Flug mit Lufthansa ab München dauerte 11 Stunden, die umhegt und rundrum versorgt von meiner Freundin wie im Flug vergingen. In Seoul brachte uns der Crewbus erst einmal ins Hotel, es war erst 8 Uhr morgens Ortszeit, der Flug war ein Nachtflug. Das Hotel, in dem wir untergebracht sein würden, war das Grand Hilton Seoul, die Fahrt vom Incheon International Airport dorthin dauerte ca. 45 min. Nach einem kurzen Nickerchen, um den Jetlag in den Griff zu bekommen, machten wir uns sofort auf, in die Stadt. Vom Hotel aus pendelt ein Shuttlebus zu den wichtigsten Punkten der Stadt, denn das U-Bahn-System ist für Nicht-Koreaner nahezu unergründlich.

Seoul ist seit der Trennung von Nord- und Südkorea die Hauptstadt des Südens. Es liegt im Nordwesten des Landes, unweit der stark militärisch bewachten Zone an der Grenze zu Nordkorea. Davon merkt man in der Metropole allerdings nichts. Durch Seoul fließt der Hangang-Fluss, an dessen Ufer die Großstädter entspannen. Einen guten ersten Einblick bekommt man mit dem Hop-on/Hop-off-Bus, er verkehrt ringförmig zwischen den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt und mit dem Erwerb des Tickets, erhält man die Berechtigung an jeder beliebigen Station aus- und wieder einzusteigen, wie und so oft man möchte. So erhält man den besten Überblick, wenn man selbstorganisiert und auf eigene Faust unterwegs ist. Unbedingt besuchen sollte man mindestens einen der fünf noch erhaltenen Paläste aus der Joseon-Dynastie. Besonders sehenswert sind der Gyeongbokgung, wegen seiner Thron- und Audienzhallte, der Changdeokgung, umgeben vom "geheimen Garten" und der Deoksugung Palast, vor dem man die Wachablösung beobachten kann. Ebenfalls berühmt sind die buddhistischen Tempel der Stadt, darunter vor allem der Bongeunsa.

Doch Seoul ist nicht einfach nur eine altehrwürdige Stadt mit vielen architektonischen Highlights. Heute wohnen mehr als 10 Mio. Koreaner in ihrer Hauptstadt, Seoul ist eine pulsierende und faszinierende Metropole, im besten Sinne des Wortes. Im Bankenviertel fühlt man sich wie an der Wallstreet, hohe verglaste Wolkenkratzer und schicke Restaurants erinnern mehr an die USA oder Westeuropa, als an Fernost. Die Preise leider auch.

Unbedingt Station machen, sollte man am Fernsehturm. Von dort hat man einen herrlichen Blick über die ganze Stadt, wenn es nicht gerade zu diesig ist, um in die Ferne zu schauen. In jedem Fall kann man dort eine nette Tradition erleben: Verliebte klippsen an die Absperrungen rundum den Turm Vorhängeschlösser an, um die ewige Haltbarkeit ihrer Liebe zu demonstrieren. Inzwischen sind es nicht mehr nur einige, sondern Millionen und Abermillionen davon. Alles scheint voll mit Schlössern zu sein, viele sind auch beschriftet. Daran sieht man, dass es sich um hoffnungsvolle Liebende aus aller Welt handelt, die hier ihre Gefühle demonstrieren wollten und unwillkürlich fängt man an sich zu fragen, wie viel davon wohl tatsächlich ewiges Glück beschieden sein wird.

Insadong ist die Altstadt Seouls und das krasse Gegenteil zum Bankenviertel. Dort findet man beschauliche kleine Teehäuser und Kunsthändler mit altem koreanischen Kunsthandwerk. Doch Vorsicht, nicht alles, was dort feilgeboten wird, ist tatsächlich alt und wertvoll! Wer gerne mehr über die koreanische Kultur und Geschichte erfahren möchte, dem sei das Museum of History empfohlen. Dort informiert die Seoul auf mehreren Etagen sehr umfangreich über seine Hintergründe.

Kulinarisch bietet Südkorea eine Mixtur aus den Spezialitäten der ganzen Welt. Sogar gute Italiener soll man dort finden können, weil die italienische Küche in Korea gerade besonders en vogue ist. Doch wer so weit fährt, sollte unbedingt einen Blick in die traditionelle Speisekarte werfen, die sich ebenfalls sehen lassen kann. Rund um die touristischen Höhepunkte sind die Preise relativ hoch und die Qualität nur Durchschnitt, besser ist es, das Essen in einem der Randbezirke einzunehmen. Rund um das Grand Hilton beispielsweise findet man viele kleine, traditionelle Restaurants. Von der kargen Möblierung, die oft nur aus Sitzkissen am Boden besteht, sollte man sich dabei nicht abschrecken lassen. Hier bekommt man das authentischste Korea-Menü! Entweder gibt es Bibim-Bop, einen Eintopf auf vegetarischer Basis oder angereichert mit Fleischstückchen, der traditionell in einem heißen, gusseisernen Topf serviert wird, oder echtes Korean Barbecue. Dazu sitzt man im Kreis um einen Tischgrill, der mit Fleischstücken belegt wird. Das gebratene Fleisch wickelt man in ein Salatblatt und würzt mit verschiedenen Gemüsen und Soßen, unverzichtbar dabei ist eine gehörige Portion Knoblauch! Ausklingen lassen kann man die Abende z.B. in Itaewon, dem Vergnüngungsviertel der Stadt. Auch dort finden sich viele sehr gute Restaurants, vom Thai bis zum Italiener, oder Steakhouse, darüberhinaus jede Menge Bars und Kneipen.

Um mehr von den Schönheiten Südkoreas kennenzulernen, sollte man mindestens einen Tag außerhalb der Stadt einplanen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Südlich von Seoul erhebt sich der Berg Gwanaksan, der von einem Naherholungsgebiet umgeben ist. Hier kann man wandern, die Natur genießen und entspannen. Eine andere Möglichkeit bietet die Insel Namara, etwa 60km außerhalb Seouls im Han-Fluss gelegen. Auch hier steht die Natur im Vordergrund, es gibt Bademöglichkeiten und freilaufende Vogel Strauss.

Fazit: Ich bin froh, auf meine Freundin gehört zu haben, denn Südkorea kommt hierzulande in den Fernost-Angeboten leider viel zu wenig vor. Seoul ist in jedem Fall eine Reise wert und macht Lust auf mehr!

V.B.

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