Im März 2011 machte ich gemeinsam mit meiner Mutter fünf Tage selbstorganisierten Urlaub in Kiev, der Hauptstadt der Ukraine Kiew.
Nach der Ankunft in Kiev erwartete uns eine erste Überraschung: Das gebuchte Hotel Bakkara Art erwies sich als ein Boot. Dies war der Beschreibung vorher nicht zu entnehmen, aber das Hotel war gut, nur die Badezimmer in den Kabinen waren sehr klein. Sehr komfortabel war zudem der alle 30 Minuten zu Verfügung stehende Transfer mit einem Minibus zur nächstgelegenen Metro-Station Hidropark.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit der Metro ins Stadtzentrum. Zunächst schauten wir uns ein wenig auf dem Platz der Unabhängigkeit um. Hier fanden während der orangenen Revolution die Proteste statt. Danach bummelten wir über die Haupteinkaufsstraße Kievs, den Chreschtschatyk. Hier entdeckten wir die Touristen-Information. Dort erzählte man uns von einem kostenlosen, einstündigen Stadtrundgang, der von der Touristen-Information einmal täglich in englischer Sprache angeboten wird. Wir nahmen daraufhin am Stadtrundgang teil, der uns an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Kiever Innenstadt vorbeiführte: Sophienkathedrale, St. Michaelskloster, St. Andreas Kirche und Goldenes Tor. Der Stadtrundgang war sehr informativ und der Stadtführer würzte ihn noch mit einigen Anekdoten.
Nach dem Stadtrundgang aßen wir in einem Lokal am Platz der Unabhängigkeit. Dort gibt es viele Restaurants und Cafés, die gutes Essen zu fairen Preisen anbieten.
Am nächsten Tag fiel leider die von der Touristen-Information angebotene Stadtrundfahrt aufgrund der geringen Teilnehmerzahl aus. Man erklärte uns, dass im März nur sehr wenig ausländische Touristen eine selbstorganisierte Städtereise nach Kiev machen.
Stattdessen besichtigten wir das Kiever Höhlenkloster. Der Komplex ist sehr weitläufig und nicht besonders gut ausgeschildert, daher dauerte es ein wenig, bis wir den Eingang zu den Höhlen fanden. In den Höhlen lebten früher Mönche und in den Nischen liegen Särge mit ihren mumifizierten Leichen. Heute sind die Höhlen eine wichtige Wallfahrtsstätte der orthodoxen Kirche, ein Teil der Höhlen ist auch für Touristen geöffnet. Ich fand die Höhlen sehr faszinierend, es ist dort allerdings sehr eng und dunkel. Noch ein Hinweis: Frauen müssen nicht nur, wie in orthodoxen Kirchen üblich, ihr Haar mit einem Tuch bedecken, sondern dürfen die Höhlen auch nicht in Hosen betreten. Man kann dort allerdings gegen eine Kaution eine Art Wickelrock leihen.
Auf einer Stadtrundfahrt am nächsten Tag, die wir im Hotel gebucht hatten, zeigte uns dann der Stadtführer eine Sehenswürdigkeit abseits des Standardprogramms: Das Mahnmal für die Opfer der Hungersnot in der Ukraine 1932/33 (Holodomor). Während dieser Hungersnot starben mehrere Millionen Ukrainer infolge der sowjetischen Zwangskollektivierung. Zum Mahnmal gehört auch ein Museum, vor dem Besuch dieser Stätte war uns dieser Teil der ukrainischen Geschichte unbekannt.
Am letzten Tag unserer Reise schauten wir uns noch das Taras-Shevchentko-Opernhaus und das Haus der Chimären an, beides architektonisch sehr interessante Bauwerke.
Noch ein Tipp zum Schluss: Die größte Auswahl an Souvenirs findet man an den Marktständen rund um die St. Andreas Kirche. Dort gibt es auch ukrainische Folklore-Gegenstände und Kuriositäten aus der Sowjet-Zeit.
Anonym
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