Als große USA-Fans haben wir in diesem Juni eine zweiwöchige Mietwagenrundreise durch Südkalifornien unternommen. Wir haben zwei Jungs im Alter von 5 und 7 Jahren, die schon reiseerprobt sind, dennoch wollten wir keine Mammut-Tour unternehmen und die ganze Zeit im Auto sitzen. Daher war eine Rundreise mit dem Mietwagen durch Südkalifornien mit den Stationen San Diego, Palm Springs und Anaheim (bei Los Angeles) der richtige Kompromiss.
Unsere Hotels in Südkalifornien hatten wir im Voraus gebucht. Unsere erste Anlaufstelle und gleichzeitig auch der Start für die Rundreise war San Diego. Hier sind wir nach einem zehnstündigen Flug über London gelandet und haben unseren Mietwagen in Empfang genommen. Das Hotel in San Diego haben wir auf der kleinen vorgelagerten Insel Shelter Island gebucht. Das ist eine ganz schmale Landzunge auf dem Weg zum Point Loma, wo man einen tollen Blick auf die Skyline von San Diego genießen kann.
San Diego ist eine traumhafte Stadt und gerade für Kinder gibt es tolle Erlebnismöglichkeiten.
Unsere Jungs durften auswählen, welche Attraktionen in den sechs Tagen San Diego besucht werden sollen und haben sich für den San Diego Zoo, das Legoland California (es liegt ca. 30 Autominuten nördlich von San Diego) und den Flugzeugträger USS Midway entschieden. An den Tagen dazwischen gab es Strandbesuche und Shoppingtouren für die Eltern, das war der Ausgleich. Von den besuchten Attraktionen hat die Kinder vor allem der Flugzeugträger begeistert. Es ist schon faszinierend, ein solches Schiff zu besuchen, das eher wie eine kleine Stadt wirkt und dank eines Quiz mit Gewinnmöglichkeit waren die Kinder auch sehr motiviert, alles zu sehen und zu erfahren.
Von San Diego aus ging unsere Mietwagenrundreise durch Südkalifornien dann nach Palm Springs in die Wüste weiter. Auf dem Weg dorthin haben wir noch im Weinanbaugebiet Temecula einen Stopp eingelegt. Leider ohne Weinprobe, da wir ja mit dem Mietwagen unterwegs waren. Wirklich "umwerfend" waren die Temperaturen in Palm Springs mit deutlich über 40 Grad Celsius. Es war aber eine trockene Hitze mit einem leichten Wind, so dass es dennoch mehr als erträglich war.
Unser Hotel war nicht direkt in Palm Springs, sondern im Nachbarort Rancho Mirage und sehr einsam, praktisch mitten in der Wüste gelegen. Auch in Palm Springs haben wir eine Menge unternommen und das absolute Highlight war die Fahrt mit der Aerial Tramway. Diese riesige Seilbahn führt den Besucher in knapp zehn Minuten von ca. 800 m auf knapp 3.000 m über den Meeresspiegel und man sollte schon schwindelfrei sein, um mit den Gondeln über die Schluchten zu fahren. Der Blick von oben ist traumhaft und man kann dort sogar wandern, denn die Temperaturen sind bei 20 Grad im Juni sehr angenehm. Ein weiterer interessanter Tagesausflug führte uns in die Geisterstadt Pioneertown und den Nationalpark Joshua Tree.
Die letzte Station unserer Mietwagenrundreise war dann für die Kinder der krönende Abschluss: Anaheim in der Nähe von Los Angeles ist der Standort von Disneyland und das hatten wir den Jungs für den Abschluss versprochen. Freilich ist der Eintrittspreis mit ca. 300 US$ für eine vierköpfige Familie heftig, aber ein Tag im Disneyland ist schon etwas Unvergleichbares. Leider waren wir nicht allein im Park und so waren die Wartezeiten vor den Fahrattraktionen mit durchschnittlich 30-45 Minuten etwas hinderlich. Anhand der Dimensionen der Warteschlangen-Räume konnte man aber erkennen, dass der Park wohl noch mehr Besucher verkraftet. Die beliebtesten Bahnen für die Kinder waren die Toy Story-Rundfahrt und der Splash Mountain mit einem steilen Absturz.
Da es allen im Park so gut gefallen hat, haben wir uns dann auch kurzfristig entschlossen, noch die Universal Filmstudios zu besuchen. Diese waren zwar nicht so groß wie das Disneyland, aber weniger frequentiert, so dass wir auch hier einen tollen Tag erleben konnten und die Kinder ihre "Helden" wie Shrek oder Bart Simpson live erleben konnte. Dass unsere Kleinen mit der Achterbahn "Die Mumie" fahren wollten, hat uns echt erstaunt. Sie haben diesen grusligen und temporeichen Ride aber gut überstanden.
So ging es nach zwei Wochen voller Erlebnisse und Abenteuer wieder zurück nach San Diego zum Ausgangpunkt unserer Reise. Da unser Abflug erst in den Abendstunden war, haben wir tagsüber noch das Museumsschiff, die Queen Mary, in Long Beach besucht - dies war ebenfalls sehr eindrucksvoll. Leider haben wir dabei die Zeit ein wenig vergessen und sind zu spät Richtung Flughafen nach San Diego aufgebrochen. Eigentlich hatten wir mit zwei Stunden Fahrzeit gerechnet, aber durch viele Staus auf den Highways haben wir über vier Stunden gebraucht und sind nach hektischer Mietwagen-Rückgabe dann in letzter Sekunde in den Flieger zurück nach London gehechtet. Das war knapp und der spannende Abschluss unserer erlebnisreichen Mietwagenrundreise durch Südkalifornien.
D.Seib
Long Beach