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Uncle Tan's Dschungelcamp auf Borneo - ein Lebenshighlight

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  • Sandakan
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- Ein Reisebericht -


Bei Bootsfahrten von Krokodilen umgeben, Nachttrekking durch den Dschungel, seltsam anmutende Nasenaffen und durch die Äste schwingende Orang Utans in freier Wildbahn – wer das Abenteuer seines Lebens sucht, ist in Uncle Tan’s Dschungelcamp im malaysischen Teil von Borneo richtig.

Wir starteten letztes Jahr im April. Während einer individuellen, selbstorganisierten Rundreise durch Sabah, dem malaysischen Teil der tropischen Insel Borneo, stießen wir auf das Angebot eines interessant klingenden, familiären Unternehmens, das Wild Life Abenteuer im Dschungel Sabahs versprach – Uncle Tan’s Dschungelcamp.

In der Nähe von Sandakan trafen sich alle Interessierten und wurden in einem Minibus über holprige Wege Richtung Kinabatangan gefahren. Wir waren einige Stunden im engen, stickigen Minibus unterwegs und sahen stundenlang nichts anderes als abgeholzten Regenwald und die darauf entstandenen Palmöl-Plantagen. Ein Bild des Grauens, wenn man bedenkt, dass Borneo einer der letzten Orte auf der ganzen Welt ist, an dem noch frei lebende Orang Utans existieren. Nichtsdestotrotz kennt das Abholzen des Regenwaldes kein Ende, sodass an Palmöl-Plantagen literweise Orang Utan-Blut klebt. Gedrückte Stimmung machte sich im Minibus breit, während wir hunderte Hektar Plantagen durchfuhren.

Als wir schließlich den Kinabatangan Fluss erreichten, verflog die düstere Stimmung abrupt. Vor uns lag ein klarer, gewundener Fluss, auf dem drei kleine Boote bereits auf uns warteten. Mit wackeligen Beinen stiegen wir ein und wurden von jugendlichen Steuermännern die Flussbiegung hinaufgefahren, immer dichter wurden die Wälder, immer grüner, immer satter, bis schließlich das Gefühl vollkommener Ruhe und Einssein mit der Natur über uns alle gekommen war.

Uncle Tan’s Dschungelcamp ist kein Luxus. Wer Hotelbetten, fließendes Wasser und Sterilität erwartet, ist hier eindeutig falsch. Doch genau das ist es, was das Flair des kleinen Camps ausmacht. Die wandlosen Hütten stehen wegen des manchmal über seine Ufer tretenden Kinabatangan auf Stelzen, bestehen aber sonst aus nichts mehr als einem Dach und Boden. Auf diesem liegen dünne Matten, die mit einem Moskitonetz umspannt sind. So sieht das Höchstmaß an Komfort in Uncle Tan’s Dschungelcamp aus. Die sanitären Einrichtungen bestehen aus großen, blauen Tonnen, in denen Regenwasser gesammelt wird. Mit Hilfe von Eimern kann man sich waschen und den Toilettengang verrichtet man über einem Loch im Boden. Dies alles mitten im Dschungel, umgeben von Grün, Grün, Grün. Es war ein Traum.

Vier Nächte verbrachten wir in Uncle Tan’s Dschungelcamp. Das feste Programm bestand aus Wanderungen durch den Dschungel, sowohl bei Tag als auch bei Nacht, Bootstouren auf dem Kinabatangan und Gitarrenmusik am Abend. Auch das Essen ließ absolut nichts zu wünschen übrig. Typisch malaysisch bestand es aus Reis, Kochbananen, Taschenkrebsen, Fisch und Huhn. Frisch gepresster Melonensaft, Kaffee und Tee waren auch immer vorhanden. Ab und zu musste man ein paar hungrige Ameisen in unglaublicher Größe vertreiben, aber das gehört nun mal dazu.

Die Touren auf dem Kinabatangan und durch den Dschungel waren ein Traum. Wir bekamen nicht nur die gesamte Artenvielfalt zu Gesicht, die Borneo zu bieten hat, darunter die berühmten Nasenaffen, Orang Utans, Gibbons und Nashornvögel, sondern fanden uns auf einer nächtlichen Bootstour tatsächlich Auge in Auge mit einem vier Meter langen Krokodil wieder. So ein Erlebnis lässt einen nie wieder los. Es herrscht völlige Stille, das Wasser liegt ruhig da und plötzlich glitzert ein Augenpaar im Dunkeln. Ein riesiges Krokodil lag regungslos im Wasser, direkt vor unserem Boot. Eine unglaubliche Erfahrung, Aufregung und Euphorie gepaart mit Angst und Unsicherheit. Als wir in dieser Nacht zurück zu unseren Hütten kamen, lag außerdem tatsächlich eine Netzpython unter unserer Hütte, die mich an Größe problemlos überragte.

Wenn ich an diese Zeit im Dschungel zurückdenke, kommen mir noch heute die Tränen. Etwas Schöneres habe ich in meinem ganzen Leben nicht erleben dürfen. Wer wilde Tiere in ihrem natürlichen Lebensumfeld erleben möchte, einem Krokodil in die Augen sehen, durch scheinbar unberührte Natur wandern und von einer Familie geführt werden möchte, die den Dschungel wie ihre Westentasche kennt, der ist nirgendwo besser aufgehoben als in Uncle Tan’s Wildlife Camp in Sabah auf Borneo. Ein absolutes Lebenshighlight.


Julika Heinz

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