Die Kanalinsel Jersey war in gleißendes Licht getaucht, als ich die Insel für einen selbstorganisierten Urlaub im Juni 2011 besuchte. Mir war nicht klar, woher das Licht kam. War es die geografische Lage, die hellen Häuser oder einfach nur die Mittagssonne? Jedenfalls war ich froh sofort die Sonnenbrille zur Hand zu haben, als ich den Flughafen verließ und mich ins Taxi setzte, das mich nach St. Helier, die Hauptstadt der Insel, bringen sollte. St. Helier, eine lebendige Kleinstadt mit vielen schmucken Häusern aus dem 19. Jahrhundert, war mein Zuhause für die nächsten Tage. Meine Streifzüge am zweiten Tag durch die Stadt begannen in der Touristeninformation am Hafen, wo ich ein paar Tagesausflüge buchte. Danach schlenderte ich durch die King Street mit ihren viktorianischen Fassaden, eine lebhafte Fußgängerzone mit kleinen Geschäften. In der Markthalle holte ich mir Appetit zwischen Obst, Gemüse, Fleisch und Gebackenes und aß dort in einem kleinen Fischrestaurant zu Mittag.
Kulturell gesehen gibt es keine größeren Unterschiede als zwischen England und Frankreich. Auf Jersey jedoch hat die Diskrepanz einen gemeinsamen Nenner gefunden. Jersey ist sozusagen anglo-frankophil. Das Essen ist bodenständig, schmackhaft, eher französisch. Die Inselsprache ist englisch und etwas französisch, es wird links gefahren und die Straßennamen sind überwiegend englisch. Die Städtenamen hingegen sind zum großen Teil französisch, bezahlt wird mit dem Jersey-Pound.
Die Landschaft Jerseys kann man getrost als „lieblich“ bezeichnen. Dank des Golfstroms ist die Vegetation üppig, es gibt Palmen, Drachenbäume und wilde Orchideen. Die weißen Häuschen sind oft mit hübschen Veranden versehen mit gepflegten blumenreichen Vorgärten.
Die hügelige Landschaft und die Klippen im Norden der Insel lassen sich hervorragend erwandern. Ich habe mir jedoch ein Fahrrad gemietet und bin über die sogenannten „Green Lanes“ quer über die Insel gefahren. Die Green Lanes sind schmale asphaltierte Landstraßen, die meist von üppigen Hecken und überhängenden Bäumen gesäumt sind, sodass sie oft wie ein grüner Tunnel wirken. Im Süden kann man herrlich an der Küste entlang fahren Richtung Portelet Bay bis Noirmont Pont, dann Richtung Osten leicht bergan über den grün bewachsenen Corbiere Walk bis zur Lavendel Farm, wo man Lavendelseife und ähnliches erstehen kann.
Meine Tagesausflüge mit dem Bus führten mich zu einsamen Buchten mit breiten Sandstränden, die im Hochsommer zur Ferienzeit sicherlich gut besucht sind. Hier sind folgende zu nennen: St. Brelades Bay, St. Ouen’s Bay, Rozel Bay und Plemont Bay. Im mondänen Grouville Bay gibt es ein Castle und eine hübsche Hafenpromenade. Unbedingt besuchen sollte man auch das Haus und die fantastische Parkanlage von Samares Manor.
D.B.
Channel Islands
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