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Urlaub in Siebenbürgen

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- Ein Reisebericht -


Eine moderne Reise in die Vergangenheit, das hatten uns Freunde versprochen. So sind wir im letzten Jahr in den selbstorganisierten Urlaub nach Rumänien gefahren. Unser Ziel war Hermannstadt - oder Sibiu, wie es offiziell heißt - in Siebenbürgen bzw. Transsilvanien. Schon allein der Klang dieser Namen löst ein Stakkato an Assoziationen im Geist jedes Mitteleuropäers aus und genau so war es auch bei uns. Man kann sagen, dass alle unsere Vorstellungen und Klischees bis ins Letzte bestätigt wurden, allerdings erweitert um eine Vielzahl von Eindrücken und Tatsachen, die völlig neu für uns waren.

Der Weg dorthin mit dem Auto gab uns bereits einen Vorgeschmack auf die Welt, der wir uns nun näherten. Ab der rumänischen Grenze gibt es keine Autobahn mehr und der Weg führt über gut bis sehr gut ausgebaute Landstraßen durch pittoreske Dörfer und landschaftlich abwechslungsreiches und spannendes Gebiet.

Hermannstadt liegt ungefähr 300 km von der ungarischen Grenze entfernt auf einer Hochebene in 800 Metern Höhe mit Blick auf den Gebirgszug der Karpaten. Die Stadt hat um die 170.000 Einwohner, deren Großteil in den Hochhausblocks am Stadtrand wohnt. Die Altstadt befindet sich in der Ortsmitte und gliedert sich in Oberstadt und Unterstadt.

Auf Empfehlung von Bekannten haben wir uns mitten im Zentrum einquartiert, nur wenige Meter vom zentralen Platz, den Großem Ring entfernt. Da Hermannstadt eine alte Stadt ist, die bereits im 12. Jahrhundert gegründet und nie zerstört wurde, lassen sich architektonische Spuren aller Epochen finden.

Am ersten Abend spazierten wir über die Fußgängerzone und bewunderten die sorgfältig restaurierten Häuser, die uns an Altstädte anderer österreichisch-ungarischer Orte erinnerten. Für den Auftritt Hermannstadts als europäische Kulturhauptstadt 2007 - gemeinsam mit Luxemburg - wurden große Summen in die Renovierung der Altstadt investiert, was man nun bewundern und genießen kann.

Das Hotel mit seinen antiken Möbeln und dem Restaurant mit spektakulärem Schiebedach, das sich bei Bedarf öffnen lässt und den Blick auf den Sternenhimmel erlaubt, war tatsächlich ein guter Tipp und übertraf all unsere Erwartungen.

Am nächsten Tag besuchten wir die alte evangelische Kirche im Zentrum und das Brukenthal-Museum am Großen Ring. Es ist das älteste Museum Osteuropas und zeigt die kostbare Gemäldesammlung Samuels von Brukenthal, dem siebenbürgischen Gouverneur unter der Kaiserin Maria Theresia.

Es gibt noch eine Menge mehr zu entdecken in der Altstadt, doch lohnt es sich unbedingt auch, Ausflüge in die nähere Umgebung zu unternehmen. Als erstes bietet sich bei schönem Wetter das Dorfmuseum in einem Wald direkt bei Hermannstadt an. Auf einem weitläufigen Freigelände stehen dort originale Häuser aus allen Regionen Rumäniens, die man bei einem großzügigen Spaziergang besichtigen kann. Es gibt auch mehrere historische Gasthäuser, wo man sich vom Wege stärken kann.

Unbedingt sollte man jedoch auch den Kurort Paltinis/Hohe Rinne, den Badeort Ocna Sibiului/Salzburg und die romanische Kirche in Cisnadioara/Michelsberg besuchen. Weitere Ausflüge nach Sighisoara/Schässburg und zur Sommerresidenz Brukenthals in Avrig/Freck sind sowieso Pflichtprogramm für den Besucher Hermannstadts. Und immer wieder begegnet man auf den Straßen deutschsprachigen Menschen, den so genannten Siebenbürger Sachsen, also Angehörige der rumäniendeutschen Minderheit. Von ihnen kann man noch eine Menge weitere Reisetipps bekommen, wie wir erfahren haben.

Hermannstadt

Schäßburg

Păltiniş

Ocna Sibiului

Fryk

Anonym

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