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Wanderung zum Römerturm in Dill

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- Ein Reisebericht -

Es war einer jener frischen nebeligen Herbstmorgen, an dem ich mich entschloss, den nicht weit von meinem Heimatdorf entfernten Abschnitt des Ausoniusweges einmal näher zu erkunden. Dieser Wanderweg wurde benannt nach dem gallorömischen Schriftsteller Decimus Magnus Ausonius (310-393 u.Z.) und markiert die seit dem ersten Jahrhundert u.Z. bestehende Verkehrsverbindung zwischen Bingen und Trier.

Ich begann meine Wanderung an dem kleinen Parkplatz wenige Hundert Meter hinter dem Ortsausgang des malerischen Fachwerkdörfchens Dill. Ich entschied mich für den Weg Richtung Bingen, der mich zum Nachbau eines Römerturmes aus dem 1. Jahrhundert u.Z. führen sollte.

Dazu überquerte ich die Straße und folgte einem unbefestigten Feldweg bis zu einem Gehölz, welches bereits von dem Gezwitscher der Vögel erfüllt war. Hier war ein schmaler Pfad angelegt worden, der der Bauweise der Römerstraße nachempfunden worden war. Am Ende des Nachbaus fand ich auch ein kurzes Stück freigelegte Original-Römerstraße. Das hiesige Straßensystem wurde einst von Soldaten erbaut und diente auch zunächst vorwiegend militärischen Zwecken. Doch auch Kaufleute, Bauern und Händler nutzten die komfortable Römerstraße, die mit ihrem Unterbau von 1 m an die Befestigung heutiger Autobahnen heranreichte.

Hinter dem Abschnitt der Römerstraße gelangte ich dann schließlich zu meinem Ausflugsziel. Der hier befindliche Limesturm steht allerdings nicht an historischer Stätte, sondern wurde im Jahr 1985 im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme des Arbeitsamtes Bad Kreuznach errichtet. Zwar hat es entlang der Römerstraße kleine Wachstationen, Unterkünfte und Pferdewechselstationen gegeben, doch fand man solche Türme wohl eher direkt an der Grenze des Römerreiches - am Limes.

Mich jedenfalls störte diese geschichtliche Ungereimtheit nicht weiter, sondern ich erkletterte die 2 Holzleitern im Innern des Türmchens und genoss gleich darauf den wunderbaren Ausblick über die Hügellandschaft des schönen Hunsrücks. Im Nordwesten warf ich einen Blick auf den fünftgrößten Frachtflughafen Deutschlands - den Flughafen Hahn - von dem alle paar Minuten die Flugzeuge in den blauen Azur aufstiegen. Wie als Kontrast zu diesem Wahrzeichen der Zivilisation erblickte ich im Südwesten das verschlafene Dill mit seinen verwinkelten Gassen und seiner verfallenen Burgruine. Ich wand mich nach Osten und überlegte, ob ich den Weg noch weiter verfolgen sollte.

Hinter einer Allee, durch die wieder ein schmaler mit Bruchsteinen befestigter Pfad liegt, würde ich zu der Ausoniushütte kommen, an der man alte römische Spiele, wie die Rundmühle nachspielen kann. Würde ich dem Weg weiter folgen, könnte ich durch den tierreichen Mischwald, über Liederbach, bis nach Kirchberg gelangen. Dort angekommen würde es sicher heiß geworden sein und ich könnte die Gelegenheit nutzen, mich im Eiscafé am Marktplatz entsprechend zu erfrischen.

L.Rücker

Dill

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