Das Tessin vereinigt Schweizer Tugenden und italienisch-südländische Lebensart mit einer grandiosen Landschaft. Im Kanton Tessin, Hauptstadt ist Bellinzona, leben nur ca. 4% der Schweizer Bevölkerung. Die weitaus meisten sind katholisch, sprechen Italienisch und fühlen sich auch ihrem südlichen Nachbarland verbunden – vielleicht, weil sie ebenso von der Sonne verwöhnt werden. Da die Alpen die aus dem kalten Norden kommenden Luftmassen zum großen Teil zurückhalten, erfreut sich der Kanton eines milden mediterranen Klimas, was ihm den Ruf als „Schweizer Sonnenstube“ eingebracht hat. Als wärmster Ort der Schweiz gilt Locarno. Besonders in der Nähe der Seen ist das Wetter beständig und weist wenige Temperaturschwankungen auf.
Bis ins 20. Jahrhundert hinein galt das Tessin als armes ländliches Gebiet, die meisten Tessiner lebten in Dörfern und führten ein karges Leben. Wer sich mit dem Tessin der Vergangenheit beschäftigen möchte, der sollte die Bücher von Plinio Martini lesen, besonders sein wichtigstes: Nicht Anfang und nicht Ende. Der Grundstein für den Umschwung vom armen Kanton zum wohlhabenden Touristen-Magnet wurde mit dem Bau des Eisenbahntunnels durch den Gotthard gelegt. Nun konnte sich nicht nur die Industrie hier ansiedeln, auch Besucher aus aller Welt konnten nun in den Tessin kommen, wodurch sich der heute größte Wirtschaftszweig der Region ausgebildet hat; der Tourismus. So ist das Tessin heute mit seinen von Wind und Wetter geschützten Tälern und den wildromantischen Flüssen und Gewässern zwar kein Geheimtipp mehr- aber immer noch genauso schön wie eh und je.
Kulinarische Genüsse im Tessin
Rotweine, besonders der Merlot, sind für das Tessin typisch. Darüber hinaus zählen aber auch Kastanien, Polenta, Risotto und Tessiner Käse und Wurst -wie Pancetta und die mit Leber angereicherte Mortadella – zu den regionalen Spezialitäten.